Aus den Bergen Marokkos wird das Haschisch nach Europa geschmuggelt. Die Polizei kann die Flut nicht stoppen.
Der Stoff, mit dem andere Millionen verdienen, klebt an Bashir El Yousoufis Daumen. Er schnipst sein Feuerzeug an und hält es über den öligen Klumpen, bis das Haschisch sich unter der Hitze krümmt. Neben ihm auf der Terrasse tropft die Wäsche an der Leine. Unten grasen die Ziegen des Nachbarn. Er knetet das Bröckchen, lässt die Flamme darüber züngeln, legt es auf die Handfläche, riecht, drückt, prüft. Lockeres Harz, frisch aus den Blüten der Pflanzen geprügelt. "Beste Qualität", sagt Bashir El Yousoufi. Dann schnippt er den Stoff in die Wiese. Um die zehn Euro hätte er damit in Deutschland weggeworfen, hier im marokkanischen Rifgebirge sind es noch ein paar Dirham, ein, zwei Euro.
Er hofft, dass er sich von seinen Erlösen irgendwann ein Auto leisten kann, einen Mercedes vielleicht, 190 D, oder gleich einen 207 D, einen dieser Transporter, die den Staub aufwirbeln, während sie die Serpentinen hochscheppern. El Yousoufi schaut dem Klumpen hinterher, vor ihm wölben sich die Berge, so weit, dass die Bäume in der Ferne wie Moos aussehen. Von drinnen ist leise ein Trommeln zu hören, taktaktak.
Bashir El Yousoufi, 26 Jahre alt, sät, erntet und verarbeitet. Ein ...