Account/Login

Preisgekrönt

Kingdomino ist das "Spiel des Jahres 2017"

dpa

Von dpa

Mi, 19. Juli 2017 um 12:15 Uhr

Panorama

Das neue "Spiel des Jahres" heißt "Kingdomino" – und lässt die Spieler Königreiche errichten.

Sieger Bruno Cathala posiert stolz mit...rönten Spiel „Kingdomino“.  | Foto: dpa
Sieger Bruno Cathala posiert stolz mit seinem preisgekrönten Spiel „Kingdomino“. Foto: dpa
Warum er nicht mehr Ingenieur sein wollte, weiß Bruno Cathala schon lange. Spiele erfinden findet der Franzose spannender. Seit 15 Jahren macht der 53-Jährige das. Nun hat er den ersten großen Preis bekommen: Cathalas "Kingdomino" ist das neue "Spiel des Jahres". Karten passend aneinanderlegen und so ein Königreich bilden – damit hat der Autor die Jury der begehrten Auszeichnung überzeugt. In rund 20 Ländern liegt das Spiel schon in den Läden – jetzt dürfte das Geschäft richtig beginnen.

Brettspiele sind trotz Handy- und Computerkonkurrenz beliebt – gerade in Deutschland. Etwa eine halbe Milliarde Euro haben die Deutschen allein im vergangenen Jahr für Spiele ausgeben, ein Zehntel mehr als im Vorjahr und damit eine Rekordsumme. "Rechnerisch hat sich jeder zweite Bundesbürger ein Spiel gekauft", sagt Hermann Hutter, Vorsitzender des Spieleverlage-Vereins. "Spiele sind etwas für Kinder" – diesen Satz unterschreiben nach Umfragen nur noch die Wenigsten. "Die 20- bis 30-Jährigen sind zurück", sagt Hutter.

"Mensch ärgere Dich nicht" bleibt beliebt

Klassiker wie "Mensch ärgere Dich nicht" bleiben laut Umfrage die beliebtesten Brettspiele. Und so manches Kinderspiel macht eine zweite Karriere als Trinkspiel – wie "Looping Louie", einst Kinderspiel des Jahres.

Beim neuen "Spiel des Jahres" aus dem Hause Pegasus mit Sitz im mittelhessischen Friedberg finden Spieler viel Vertrautes: Es verlegt das Spielprinzip von Domino in die Welt der Könige und Burgen. Kluge Mechanismen, stimmig verzahnt mit dem Aufbau von Ländereien, meisterlich auf das Wesentliche reduziert – so sehen es die Kritiker im Verein "Spiel des Jahres".

In der Spiele-Welt tut sich was

Zwei bis vier Spieler ab acht Jahren treten gegeneinander an, legen Kornfeld an Kornfeld, Wald an Wald. 15 bis 30 Minuten später steht der Sieger fest. "Jeder lässt vor sich sein eigenes Königreich entstehen", der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt – klassische Spielezutaten.

Die Jury rät daher nicht umsonst zu einem Blick auf die übrigen Nominierten. Sie beweisen: In der Spiele-Welt tut sich was. "Einer der wichtigsten Trends des Jahrgangs war sicher der Auftritt der kooperativen ’Escape-Room’-Rätselspiele", sagt der Vereinsvorsitzende Tom Felber. Dabei müssen die Spieler zusammenarbeiten, um zu gewinnen, was in diesem Fall heißt: Aus scheinbar verschlossenen Orten zu entkommen, seien es Kaufhäuser oder Schützengräben. Eines dieser Spiele, das mit Rätseln gespickte "Exit", darf sich in diesem Jahr mit dem Titel "Kennerspiel des Jahres" für besonders anspruchsvolle Spiele schmücken.

Sind Sie ein guter Verlierer?

Von einem normalen Spiel verkaufen die Händler nach Branchenangaben im Durchschnitt 3000 bis 10 000 Exemplare im Jahr. "Beim ’Spiel des Jahres’ sind es 300 000 bis 400 000", sagt Verbandschef Hutter. Zwar ermitteln die Verlage nicht, wie häufig ein Spiel gespielt wird und wie viele im Regal verstauben. Sie sind sich aber sicher: Deutschland sei eine international führende Spielnation.

Bemerkenswert ist dabei das Umfrageergebnis des Instituts You-Gov: Gut zwei von drei Deutschen glauben, gute Verlierer zu sein. Wenn drei Spieler am Tisch sitzen, dürfte es also immer friedlich bleiben – wenn der Richtige gewinnt.

Ressort: Panorama

  • Zum Artikel aus der gedruckten BZ vom Di, 18. Juli 2017:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel