Das von RAF-Terroristen entführte Flugzeug "Landshut" ist in Friedrichshafen gelandet: vermoost, verrostet, ausgebeint. Zur Rückkehr kamen Zeitzeugen. Erinnerungen wurden wach.
Geschichte kann man auch aus Gesichtern lernen. So ging es Philipp Lindner vor drei Wochen. Da stand der junge Mann auf dem Rollfeld des Flughafens von Friedrichshafen in einem Pulk von Menschen. Vor ihnen hob sich langsam die massige Nase einer Antonow 124 und gab den Blick auf das Innere frei. "Da kamen schon manchem die Tränen", erzählt Lindner und wirkt noch nachträglich ergriffen. In dem riesigen Bauch des Frachtflugzeugs, das noch aus Sowjetzeiten stammt und am Morgen hier am Bodensee gelandet war, sah man den Rumpf eines weiteren Flugzeugs, vermoost, verrostet, ausgebeint. Es war eine alte Boeing 737.
In ihrem früheren Leben war diese Maschine einmal blau-weiß lackiert, trug an der Heckflosse den Kranich der Lufthansa im gelben Kreis, und vorne an den Flanken stand: "Landshut". Von alledem war jetzt nur noch diese glanzlose leere Hülle ohne Flügel übrig. Gerade ihr aber galten die ...