Der Prozess gegen neun mutmaßliche Verantwortliche eines Kinderpornorings gibt Einblicke in eine Szene, die sich strikt abschottet.
Die Männer stammen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und Regionen Deutschlands: ein promovierter Geophysiker aus Bremerhaven, ein Förderschüler aus Westfalen, ein Speditionskaufmann aus dem hessischen Wald-Michelbach, ein Oberfeldwebel aus Schwerin, ein Ex-Stasi-Mitarbeiter und Pfadfinderführer aus Sachsen. Sie kennen sich nur als "Lumpi", "Maria", "Waldmeister" oder "Sunshine Kids"; Tarnnamen, die sie sich fürs Internet gegeben haben.
Im richtigen Leben wären sie sich wohl nie begegnet. Seit Ende September sitzen sie gemeinsam auf der Anklagebank im Darmstädter Landgericht. Die neun Männer im Alter zwischen 31 und 58 Jahren sollen die Drahtzieher des größten deutschen Kinderpornorings gewesen sein. Sie sind ...