Alpen

Retter vom Matterhorn: Ein Tag mit der Bergwacht Zermatt

Marius Buhl
Sa, 28. Januar 2017, 00:00 Uhr
Schweiz

Axel Mann aus Kirchzarten ist Notarzt bei der Air Zermatt, einer der besten Berwachten der Welt. An guten Tagen versorgt er Wunden. An schlechten fliegt er Leichen vom Berg. Unser Autor hat ihn einen Tag lang begleitet

Es geht um alles: Helikopter vor dem Abflug in die Klinik | Foto: - — Es geht um alles: Helikopter vor dem Abflug in die Klinik Foto: -
1/6

Der Tourist, den es erwischt hat, ist 32 Jahre alt. Er trägt eine blaue Jacke und graue Skistiefel, seine beiden Skier liegen verstreut in der Schlucht, in die er gestürzt ist. Mit dem Kopf voraus ist er auf einen Baum geprallt, jetzt klafft ein Riss in seinem Gesicht, übers rechte Augenlid bis tief in die Wange. Aus der Wunde quillt klumpiges Blut. Er ist bewusstlos, der Schnee um ihn herum ganz rot.
Axel Mann erfährt um 15.41 Uhr vom Unfall dieses Mannes, am Funkgerät, so wie er immer vom Unglück der Menschen erfährt. Zuerst ist es nur ein Knacken in seiner Jackentasche, dann räuspert sich eine Stimme und spricht. "Einsatz Sierra Uniform, Skipiste Berter, Zermatt, Verunfallter ist männlich, schwere Kopfverletzung". Da weiß Mann, dass es mal wieder um alles geht.
Bei Sonnenaufgang leuchtet der Gipfel wie eine Fackel
Der Tag, an dem Axel Mann um das Leben dieses Mannes kämpfen wird, beginnt für ihn schon viel früher, schon gegen viertel nach acht, und er beginnt mit einem Goldstrich auf der Spitze des Matterhorns. Mann blickt dort hinauf, als er die Türe ...