In Thüringen steht das erste Bratwurstmuseum Deutschlands. Es gab einen Entrüstungssturm, als es aufs Gelände eines früheren KZ umziehen wollte – das ist abgewendet.
Politisch betrachtet gilt die Bratwurst bei vielen als eher rechts. Ihre Feinde sehen das so: Menschen aus dem konservativen Milieu rösten ein Stopfgut von undurchsichtiger Konsistenz und entwickeln dabei ein Behagen, das sie Heimat nennen. Als Weimar 1999 Kulturhauptstadt Europas wurde, regte der damalige Intendant etwas an, das als "Weimarer Bratwurstverbot" in die Geschichte der Stadt und Thüringens eingegangen ist. Zumindest während der Kulturveranstaltungen wolle er keine Wurst riechen, meinte Bernd Kauffmann. Und hatte nicht schon Goethe gesagt: "Würste, Braten und Pasteten / sind imstande, mich zu töten"?
Natürlich formierte sich bald eine Gegenbewegung. Uwe Keith ist Vorsitzender des Vereins "Freunde der Thüringer Bratwurst". Gemeinsam mit Gleichgesinnten gründete er 2006 das "1. Deutsche Bratwurstmuseum". Es expandierte und expandierte, ...