Auch deutscher Elektroschrott landet in Ghana. Kinder zerlegen ihn dort mit bloßen Händen.
Die Anderen haben den Schatz tatsächlich übersehen. Nur eine kleine Ecke des grauen Gehäuses lugt unter dem Eisenschrott vor. Daniel Kwame Adgei wartet, bis seine drei Freunde weiter gegangen sind und zieht triumphierend lächelnd den Game Boy hervor. Dann sucht er einen Stein, zertrümmert mit kräftigen Schlägen die Plastikummantelung, löst die Leiterplatten aus dem Gehäuse und lässt sie schnell in seinem Rucksack verschwinden.
Für den 12-Jährigen ist ein Game Boy kein Spielzeug. Wenn Geräte wie diese in seinen Händen landen, reagieren die Tasten schon lange nicht mehr, der Bildschirm bleibt schwarz. Daniel hat es auf die "Innereien" abgesehen. Alles was aus Kupfer oder Aluminium ist, bringt ihn seinem Ziel ein bisschen näher – eine Portion Reis mit scharfer Tomatensauce, die eine Frau auf einem Herd aus alten Autofelgen kocht. Doch bislang ist Daniels Beutel erst viertelvoll und er zieht mit langsamen ...