Vom Rüschenwust zum Hauch von Nichts: Die Kulturgeschichte der modernen Unterwäsche ist kaum älter als 150 Jahre.
S ie verhüllt und formt, verheißt und verheimlicht, hebt hervor und kaschiert, schürt erotische Phantasien und Träume oder sittliche Empörung – Unterwäsche, Dessous, Bodywear. Diese drei Wörter bezeichnen im Deutschen die gleichen Objekte: die Stoffe mit der größten Nähe zur nackten Haut. Doch ihr Image ist sehr unterschiedlich und geht von erotischen, eher entblößenden denn verhüllenden Spitzendessous bis hin zur funktionalen Unterwäsche, deren Aufgabe es ist, unterschiedliche Körperflüssigkeiten aufzufangen.
Gerade ist es in, diese nie für die Öffentlichkeit gedachten Kleidungsstücke offen zu präsentierten: Der BH-Träger muss beim ärmellosen Sommer-Shirt auf der Schulter sichtbar sein, der Gummibund der Boxershort aus der Hüft-Jeans ragen und Madonna betritt die Bühne im glänzenden ...