Um sieben Uhr morgens ist der Freiburger Hauptbahnhof auf Gleis 2 – kein Ort für schwache Nerven. Im Pendlerzug Richtung Basel beginnt der tägliche Arbeitskampf schon im Waggon.
Morgens gegen halb sieben ist Freiburg auf dem Weg zum Bahnhof fast leer. Vereinzelt sitzen Fahrgäste im Bus und blicken in den laternenbeleuchteten Wintermorgen. Von Zeit zu Zeit huscht ein Auto die Straße entlang. Eine halbe Stunde später am Hauptbahnhof soll diese Ruhe an Gleis 2 ein Ende finden. "Die Zustände sind menschenunwürdig", sagt eine Frau, die seit Jahren in der Frühe nach Basel fährt.
Der ICE 3 von Karlsruhe nach Zürich ist unter Freiburger Berufspendlern legendär. Jeden Tag pilgern viele Hundert um 7 Uhr morgens nach Basel zu den gut bezahlten Jobs an die Uni, zu Banken, zu den Pharma- und Chemieriesen. Dabei fängt der tägliche Arbeitskampf schon im Zug an, der regelmäßig überfüllt ist. Wer sich beim Einsteigen nicht schon mit Ellbogen behaupten kann, sitzt die ...