Die Schwaben – warum man sie belacht, aber auch bewundert. Im Alten Schloss Stuttgart beginnt nun die Ausstellung "Die Schwaben – zwischen Mythos und Marke".
Woran erkennt man ein Kreuzfahrtschiff voller Schwaben schon auf zehn Seemeilen Entfernung? – Daran, dass keine Möwen darüber kreisen. Oder dieser hier: Kommt ein Freiburger ins "Deutsche Haus" an der Schusterstraße, und Platz ist nur noch am Tisch eines einsamen Schwaben. Der Badener grüßt, setzt sich, wünscht guten Appetit, der Schwabe schweigt grimmig und kaut sein Mahl. Da betritt eine Frau vom Badischen Roten Kreuz mit Sammelbüchse den Raum, der Einheimische lässt spendabel zwei Münzen springen. Der Schwabe dagegen wehrt ab und brummt: "Mir g’höret z’amme."
Armer Schwabe. Die Welt lacht über ihn. Oder mokiert sich. Oder hasst ihn sogar. Wie die anonymen Berliner, die das Denkmal der Käthe Kollwitz (einer Ostpreußin!) nachts mit Kässpätzle bewarfen – im Viertel Prenzlauer Berg, wo Schwaben es gewagt haben, sich in größerer Zahl niederzulassen. "Wir sind ein Volk – Ihr seid ein anderes", sprühte man an ihre Häuser, mit Wegweiser: nach Stuttgart 605 km. Und wenn in Zürich an der Ampel einer aus, sagen wir, Ulm bei Grün nicht gleich vom Fleck kommt, hört er etwas, das ...