Energieexpertin und Atomkraft-Kritikerin Eva Stegen beschäftigt sich seit Jahren mit der europäischen Atompolitik. Sie glaubt, dass Fessenheim noch länger am Netz bleiben wird.
BZ: Frau Stegen, in der Debatte um Fessenheim hört man immer wieder, dass das Ende des umstrittenen Akw in unserer Nachbarschaft mit dem Bau eines neuen Reaktors in Flamanville am Ärmelkanal verquickt ist. Mitunter ist sogar von einem Gesetz die Rede, welches das Schicksal von Fessenheim an Flamanville knüpfen soll. Was steckt dahinter?
Stegen: Es gibt tatsächlich ein Gesetz – und zwar das französische Energiewende-Gesetz, verabschiedet im Sommer 2015. Darin wird unter anderem der Anteil der Atomenergie an der Gesamtstromproduktion gedeckelt auf 63,2 Gigawatt. Dieser Deckel hätte relevant werden sollen, wenn ...