FREIBURG (amp). Dem Land mangelt es zunehmend an Lehrernachwuchs. Wie die südbadische GEW-Vorsitzende Uta Adam am Mittwoch in Freiburg berichtete, seien insbesondere im ländlichen Raum zum Schulanfang selbst viele Beamtenstellen unbesetzt geblieben. Und für die befristeten Lehrerjobs habe die Schulverwaltung verstärkt auf Bewerber und Bewerberinnen ohne abgeschlossenes Lehramtsstudium zurückgreifen müssen. "Obwohl wir einen Mehrbedarf an Stellen haben, wird an den Lehrerseminaren nicht verstärkt ausgebildet", so Adam. Die Schule leide unter demselben Nachwuchsmangel wie die Wirtschaft, sagt sie, verstärkt noch durch die Tatsache, dass die Schweiz angehenden Lehrerinnen und Lehrern bessere Konditionen biete. Deshalb verfolge das Land die falsche Politik, sagt Adams Kollegin Karin Maillard, wenn es den Berufsanfängern in den Schulen für die ersten drei Jahre die Bezüge auch noch um acht Prozent kürze.
Die GEW beklagt zudem die wachsende Belastung insbesondere der Lehrerinnen an den Grundschulen. Dort gebe es keine ausreichende Lehrerreserve mehr für Krankheitsfälle, was wiederum zu Unterrichtsausfall führe. Eltern würden dies freilich kaum spürbar, weshalb es derzeit auch keine großen Beschwerden gebe. Denn wegen der versprochenen Verlässlichkeit der Grundschule "kaschiere" die Schulverwaltung die Notlage: Andere Lehrkräfte oder bei kleinen Grundschulen gar andere Schulen kümmerten sich um die Kinder – auf Kosten oft des eigenen Unterrichts. All dies mache die Grundschule, neben der ohnehin schlechteren Bezahlung im Vergleich zu anderen Lehrerlaufbahnen, für den pädagogischen Nachwuchs noch unattraktiver. Dabei müsse gerade dieser Schultyp personell gestärkt werden.
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