Account/Login

LEBEN AUF DEM BAUERNHOF: Auf dem Feld leuchtet’s rot

Simone Höhl
  • Mo, 25. Mai 2009
    Neues für Kinder

B.ZETTIS-KINDERSERIE (3): Erdbeeren vom Franz-Xaver-Hof.

WALDKIRCH. Was machen eigentlich die Bauern bei uns? Der Frage geht die Serie "Acker, Kuh & Co." für Kinder das ganze Jahr über nach. Antworten gibt’s einmal im Monat. Heute von Anita Schwehr-Schüssele aus Waldkirch-Buchholz, die mit ihrer Familie Erdbeeren anbaut.

Jetzt sind sie reif: Die Erdbeeren werden vom Feld geholt. "Wir sind am Ernten", erklärt Anita Schwehr-Schüssele. Sie steht mit einer ganzen Palette voll vor dem Laden des Franz-Xaver-Hofs, wo man die leckeren Früchte direkt kaufen kann – und das, obwohl die 46-Jährige sie selbst so gern mag! Erdbeeren hat sie nämlich nie satt. Aber der Hof bekommt mehr als genug Nachschub von den Erdbeerfeldern. Die sind zehn Hektar groß. Wenn man um diese Fläche drumrum laufen würde, wäre das so weit wie fünfeinhalb Runden um den Sportplatz.

Die vielen Erdbeeren des Franz-Xaver-Hofs sind nicht alle auf einmal reif. Es gibt verschiedene Sorten, zum Beispiel frühe. Über die ziehen die Hofbauern im Frühjahr eine Folie. Die wirkt wie ein kleines Treibhaus, so dass es die Beeren wärmer haben und noch früher geerntet werden können. Denn manche Leute, sagt Anita Schwehr-Schüssele, können es kaum erwarten, bis es Erdbeeren gibt. "Sie sind das erste rotleuchtende Obst im Jahr." Weil aber die aus Südländern wie Spanien noch eher reif sind, beeilen sich die heimischen Bauern. Denn sie wollen natürlich schon dann Früchte anbieten können, wenn die meisten Leute welche kaufen möchten. Deshalb der Folien-Trick. Der Vorteil: Sie sind frischer. Denn Früchte vom Acker in der Umgebung brauchen nicht so weit transportiert werden wie spanische. Das belastet auch die Umwelt nicht so. Das Stroh, das auf dem Erdbeerfeld liegt, hat übrigens nix damit zu tun, dass es die Früchte schön warm haben sollen, erklärt Anita Schwehr-Schüssele. Es ist dafür da, damit sie nicht schmutzig werden, wenn sie auf den Boden hängen.

Jetzt ist Haupterntezeit. Die dauert bis Ende Juni. Einen Monat später geht es dann mit den späten Sorten los, die bis zum Frost Erdbeeren tragen. Die nächsten Erdbeeren kommen auf einen anderen Acker. "Da muss man weiterziehen wie ein Schäfer", sagt Anita Schwehr-Schüssele. Wenn man immer die gleiche Frucht auf einem Feld anbaut – das heißt Monokultur – kann der Boden auslaugen und die Pflanze leichter krank werden.

Nicht jede Sorte bringt gleich viele Erdbeeren. Die namens "Elsanta" zum Beispiel wirft pro Pflanze 800 Gramm ab, bei "Lambada" ist es nur die Hälfte, also nicht mal eine Schale. Aber dafür schmeckt sie viel besser, findet Anita Schwehr-Schüssele. Wenn man Erdbeeren isst, soll sich im Körper ein Stoff bilden, der gute Laune macht, wie bei Schokolade, erklärt sie und kichert: "Wahrscheinlich bin ich deshalb so glücklich und esse so viele Erdbeeren!" Manchmal bleiben welche übrig, die am Tag nicht verkauft wurden. Aus denen wird Marmelade gekocht. Die gibt es auch im Hofladen zu kaufen – wie alles, was der Franz-Xaver-Hof anbaut und herstellt: viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten, Blumen, Kräuter und Wein. Auf dem Hof hilft die ganze Familie mit. Sohn Simon (17) macht eine Ausbildung zum Winzer und sein Bruder Johannes (18) lernt wie man Erdbeeren und alles andere Obst anbaut.

Der nächste Teil der Kinderserie erscheint in vier Wochen. Alle Folgen über Landwirtschaft im Naturpark Südschwarzwald unter http://www.bzetti.de

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 25. Mai 2009: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel