Fotos: Wie machen die Ministerinnen und Minister ihren Job? BZ-Redaktion So, 21. Oktober 2018, 09:29 Uhr Südwest Wie schlagen sich die Mitglieder im grün-schwarzen Kabinett? Eine Bilanz: Susanne Eisenmann: Kultus, Jugend, Sport – Herzlich, aber hart – so herrscht die Stuttgarterin über ihr Reich. Das Schulministerium, das größte von allen, gilt als schwer regierbar. Eisenmann schreckt das nicht. Nach Jahren großer Reformen dreht sie lieber an kleinen Schrauben – das jedoch mit Nachdruck und Beharrlichkeit. Sie setzt konservative Duftmarken, trifft aber meist pragmatische Entscheidungen. Ihr erklärtes Ziel höhere Unterrichtsqualität droht sie trotzdem zu verfehlen. Denn der Lehrermangel raubt Schulen den Atem. Fazit: Eisenmann sieht sich auf einer Art Aufräum-Mission. Die verfolgt sie zielstrebig, wo nötig resolut, mitunter rabiat. hab Foto: dpa 1/9 Peter Hauk: Ländlicher Raum, Verbraucherschutz – Nach den Oettinger-Jahren betreut der Diplom-Forstwirt das Agrarressort bereits unter dem zweiten Ministerpräsidenten. Fachlich macht Hauk niemand etwas vor, und auch mit dem Scheitern höherer Ambitionen hat sich der 57-Jährige wohl ausgesöhnt. Mit dem Gesellschaftswandel, der sich im Aufstieg der Grünen ausdrückt, tut er sich manchmal noch schwer. Dass Pestizide Bürger nichts angingen, musste er zurücknehmen; auch den Streit um Wölfe hätte er sachlicher führen können. Fazit: Kompetent, oft auch pragmatisch. Temperamentsausbrüche gegen Kritiker schaden seinen Anliegen eher. jsz Foto: Nicolai Kapitz 2/9 Theresia Bauer: Wissenschaft, Forschung, Kunst – In der ersten Amtszeit wurde die Politikwissenschaftlerin dreimal zur Wissenschaftsministerin des Jahres gewählt und als Nachfolgerin Kretschmanns gehandelt. Inzwischen hat sie einen Untersuchungsausschuss und Rücktrittsforderungen am Hals. In den eigenen Reihen hat die 53-Jährige unter anderem mit Gebühren für Studierende aus Nicht-EU-Ländern Unmut geweckt.Fazit: Angeschlagen; in der Zulagenaffäre Ludwigsburg wirkt ihr Haus nicht souverän. Dass Bauer anderswo gute Politik macht, droht unterzugehen. jsz Foto: dpa 3/9 Nicole Hoffmeister-Kraut: Wirtschaft, Arbeit, Wohnen – Als Quereinsteigerin aus der Wirtschaft und als Parlamentsneuling hatte die 46-Jährige anfangs mit Vorbehalten und den Fallstricken des politischen Betriebs zu kämpfen. Hat sich inzwischen als Stimme der Unternehmer etabliert, die neben dem klassischen Mittelstand die Start-up-Szene und Zukunftsthemen wie künstliche Intelligenz in den Fokus rückt. Konflikten mit den Grünen, etwa zu Details des Wohnungsbaus oder der Fahrverbote, weicht die promovierte Diplom-Kauffrau nicht aus.Fazit: Überzeugt als gute Fachministerin, leidet aber darunter, dass der Ministerpräsident große Themen gerne an sich reißt.rol Foto: dpa 4/9 Guido Wolf: Justiz, Europa und Tourismus – Dafür, dass er der CDU als Spitzenkandidat das schlechteste Landtagswahlergebnis aller Zeiten beschert hat, fiel der Jurist weich. Der 57-Jährige steht nicht mehr in der ersten Reihe, sitzt aber am Kabinettstisch. Die Justiz stärkt er, indem er emsig Stellen für die mit Asylklagen überlasteten Verwaltungsgerichte organisiert. Im Bereich EU setzt er sich gegen die Erosion der Rechtsstaatlichkeit ein. Seine dritte Pfründe, der Tourismus, ist ein Selbstläufer. Fazit: Nach anfänglicher Skepsis der notorisch selbstbewussten Justiz hat sich Wolf den Respekt des Apparats erarbeitet. Der Rest ist Routine. hab Foto: dpa 5/9 Winfried Hermann: Verkehr – Der Schienen- und Fahrradfan hat viele Bahn-Netze neu vergeben und dafür bessere Konditionen ausgehandelt. An der Seite der CDU verkauft er sich auch als fleißiger Straßenbauer. In den Gerichtsverhandlungen um Fahrverbote sah sein Haus nicht gut aus – auch, weil es auf Druck von CDU und Staatskanzlei die Argumentationslinien wechseln musste. Vorkämpfer für Hardware-Nachrüstungen auf Kosten der Industrie.Fazit: Stets gut vorbereitet, tief in der Materie: Fachlich macht Hermann keiner was vor. Stößt mit seinen Plänen an Grenzen, weil er polarisiert. rol Foto: dpa 6/9 Manfred Lucha: Soziales und Integration – Burschikoser Auftritt, selbstbewusst bayerischer Einschlag: Neben Eisenmann gehört Lucha (57) zu den robustesten Erscheinungen. Der gelernte Krankenpfleger verschafft seinen Themen Gehör, weicht Konflikten nicht aus. Dazu gehören Gespräche mit Bürgern, die von Krankenhausschließungen betroffen sind, genauso wie der Einsatz für minderjährige Flüchtlinge. Nicht überall sind neben Modellprojekten schon nachhaltige Ansätze erkennbar.Fazit: Hat das Haus nach schwierigen Jahren wieder auf Kurs gebracht. Wer mit Akteuren aus seinen Politikfeldern spricht, hört selten grundsätzliche Kritik. jsz Foto: dpa 7/9 Edith Sitzmann: Finanzen – Einerseits sprudeln die Steuern, andererseits wachsen damit die Ansprüche. Edith Sitzmann versteht es geschickt, nach außen trotz Rekordausgaben und aufgeweichter Tilgungsregeln die harte Haushälterin zu geben – und nach innen, den Ministerkollegen ausufernde Wünsche auszutreiben. Pannen im Landesamt für Besoldung hat sie offensiv kommuniziert und aufgearbeitet. Zu schaffen machen ihr Kostenexplosionen bei großen Bauvorhaben.Fazit: Managt die Finanzen sehr solide und unaufgeregt. Dass sie als Kretschmanns Kronprinzessin gehandelt wird, schmeichelt. rol Foto: Privat 8/9 Franz Untersteller: Umwelt, Klima und Energiewirtschaft – In seiner zweiten Amtsperiode hat der Landschaftsarchitekt vom Agrarressort noch den Naturschutz übernommen. Dem 2014 von ihm initiierten Klimaschutzabkommen Under2 sind weltweit mehr als 220 Regionen beigetreten. Die Opposition kritisiert den Stellenzuwachs in der Umweltverwaltung und die Kostenexplosion beim Besucherzentrum des Nationalparks Schwarzwald. Fachlich lässt sich Untersteller aber kaum am Zeug flicken. Fazit: Verbreitet weniger Aura als andere Kollegen, gehört aber zu den verlässlichsten Kräften im Kabinett. Kann visionäre Züge entwickeln. jsz Foto: dpa 9/9 Drucken Vorlesen Verlinken Fehler melden > Artikel verlinken Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden: Fotos: Wie machen die Ministerinnen und Minister ihren Job? (veröffentlicht am So, 21. Oktober 2018, 09:29 Uhr auf badische-zeitung.de) © 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.
Das Handwerk von der Pike auf gelernt Er hat Autobahnen durch den afrikanischen Dschungel und Fußball-WM-Stadien in Südafrika und Brasilien gebaut. Heute ist Charles Botta, Jahrgang 1952, Chef im Baumanagement des Europa-Parks.
Baden-Württemberg AfD-Politikerin Weidel in Rottweil: Der Versuch, das Chaos zu vergessen Die AfD lud am Mittwoch zum "Rottweiler Dialog". Parteichefin Alice Weidel sprach, die Basis gab sich gut gelaunt – allen internen Streitigkeiten zum Trotz.
Hochschwarzwald Der Tod der Wölfin bei Schluchsee löst bei Viehhaltern im Hochschwarzwald keinen Jubel aus Lange sorgten sich die Landwirte im Raum Schluchsee wegen des Wolfsrudels. Nach dem Tod der Fähe ist das vorerst Geschichte. Grund zur Freude? Vor Ort sieht man das differenzierter.
Wintersport Nach Neuschnee öffnen spontan einige Skilifte im Schwarzwald Der Winter meldet sich zurück. Es liegt genug Schnee zum Skifahren und Snowboarden. Einige Lifte werden in Betrieb genommen – anderswo kommt der Schnee für die Betreiber zu spät.
Vergewaltigung Zuschauer geben nach der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" mehrere Hinweise zu Freiburger Vergewaltigungsfall In der neusten Folge der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" war auch ein Freiburger Fall Thema: die Vergewaltigung einer 21-Jährigen. Zuschauer gaben danach konkrete Hinweise ...
Hochschwarzwald Trächtige Wölfin bei Schluchsee überfahren – nur noch ein Wolf im Hochschwarzwald? Jetzt ist sicher: Das überfahrene Tier bei Schluchsee ist ein Wolf. Wahrscheinlich ist es die dort sesshafte Fähe GW2407f. Sicher ist, die tote Wölfin war trächtig. Gibt es nun nur noch einen Wolf ...