Im Radius der IHK Südlicher Oberrhein sind vergangenes Jahr 400 Ausbildungsstellen unbesetzt gewesen. Wer dem Fachkräftemangel in Südbaden mit jungen Arbeitslosen aus dem Elsass abhelfen will, muss dicke Bretter bohren.
Es hat ein paar Wochen gedauert, bis die Anfangsprobleme ausgestanden waren und sie pünktlich um sieben Uhr früh in Kehl bei der Arbeit waren. Pierre Kurtz muss dafür um 5 Uhr zu Hause im elsässischen Rhinau losfahren. Kévin Lerdung reist aus Marmoutier an, eine gute halbe Stunde hinter Straßburg. Mahmut Bolukbasi marschiert 40 Minuten, bis er im Kehler Hafen ankommt. Zwischen seiner Wohnung in Frankreich und seinem Praktikumsplatz in Deutschland liegt eigentlich nur die Europabrücke.
Aber so nah sei das dann doch wieder nicht, meint er und grinst verlegen. "Meine Freunde", erzählt er, "beneiden mich um diese Chance." Pierre, 18, Kévin, 21, und Mahmet, 17 Jahre alt, haben Monate auf ihre Chance gewartet. Der eine hat im Elsass keine Lehrstelle im ...