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Basler stimmen gegen Ozeanium

Michael Baas und sda

Von & sda

Mo, 20. Mai 2019

Südwest

Die Pläne des Zoos für den Bau eines Großaquariums stoßen auf Ablehnung.

Für den Basler Zoo ist das Ergebnis eine schwere Niederlage.  | Foto: Daniel Gramespacher
Für den Basler Zoo ist das Ergebnis eine schwere Niederlage. Foto: Daniel Gramespacher
BASEL. Die Basler Stimmberechtigten haben dem geplanten Ozeanium-Projekt des Basler Zoos eine deutliche Abfuhr erteilt. Dies zeichnete sich am Sonntag nach Auszählung der Briefwahlstimmen ab. Die Vorlage für das Großaquarium Ozeanium des Zollis kam bei den per Brief Abstimmenden auf eine Nein-Mehrheit von 54,25 Prozent. Da im Stadtkanton jeweils nur wenige Prozent der Stimmberechtigten ihre Stimmen persönlich an der Urne abgeben, dürfte sich an diesem Resultat kaum mehr etwas ändern.

Die Ozeanium-Vorlage, gegen die das Grüne Bündnis und Umweltschutzorganisationen das Referendum ergriffen hatten, war sehr umstritten. Bei der heftig geführten Debatte ging es aber meist nicht um die baurechtlichen oder städtebaulichen Fragen, über die eigentlich abgestimmt wurde. Im Vordergrund standen vor allem Tierschutzaspekte. Der Bau des Großaquariums hätte 100 Millionen Franken gekostet, die der Basler Zoo aus privaten Spenden auftreiben wollte. Für den Zoo ist das Abstimmungsergebnis ein schwerer Rückschlag. In der geplanten Form und mit dem angedachten Konzept kann das Ozeanium nun jedenfalls nicht gebaut werden. Damit sind nicht nur die Ideen Makulatur, mit dem teuren Projekt nach den Plänen des Zürcher Büros Bolthauser auf der Heuwaage am südlichen Rand der Basler Innenstadt ein neues städtebauliches Scharnier Richtung Zoo zu schaffen. Vielmehr muss wohl auch der Ansatz des Zoos, ein neues umweltpädagogisches, dem Schutz der Ozeane verpflichtetes Bildungsangebot zu schaffen, überdacht werden.

Einen Plan B gebe es für den Fall eines Neins nicht, hatte Zoo-Sprecherin Tanja Dietrich schon vor der Abstimmung gegenüber der Badischen Zeitung festgehalten. Im Gegenteil. Mehr als 30 Millionen Euro (rund 35 Millionen Franken) der eingegangenen Spenden, also gut die Hälfte des Spendenaufkommens, sei zweckgebunden für das Projekt und stehe nicht automatisch für eine Alternative zur Verfügung.

Insofern ist vorerst offen, ob der Basler Zoo die Ozeaniumspläne an einem anderen Standort und mit eventuell angepasstem Konzept weiterverfolgt oder aber aufgibt.

Ressort: Südwest

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Mo, 20. Mai 2019:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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