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Balanceakt

Das Freiburger Polizeipräsidium kauft zwei Segways für je 8000 Euro

Anika Maldacker
  • Sa, 16. Juni 2018, 12:47 Uhr
    Freiburg

Freiburgs Polizei ist die erste im Land, die Segway fährt – und damit die Blicke in der Fußgängerzone auf sich zieht. Bereits 2017 wurden die Vehikel leihweise getestet. Jetzt haben die Beamten zwei der Stehroller gekauft.

Die Freiburger Polizistin Janka Schmidt kann auf dem Segway auch zügig unterwegs sein. Foto: dpa
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Freiburgs Polizei wird mobiler: Das Polizeipräsidium hat im Rahmen der sogenannten Sicherheitspartnerschaft mit dem Land Baden-Württemberg zwei Segways angeschafft. Einkaufspreis: 8000 Euro pro Gerät. Dem Kauf ging eine zweimonatige Testphase im vorigen Jahr voran. Oberstes Ziel der Segway-Polizisten: Präsenz zeigen. Damit wird Freiburgs Polizei zur ersten im Land, die Segway fährt.

Es scheint zu funktionieren: Als die beiden Segway fahrenden Beamten in die Kaiser-Joseph-Straße einfahren, ernten sie viele Blicke. Einige Passanten bleiben stehen, andere sprechen die Uniformierten auf Rollen an. Genau das ist das Ziel der Polizei: Präsenz zeigen, für die Bürger schnell und unkompliziert ansprechbar sein. Künftig sollen die Segways nicht nur in der Innenstadt unterwegs sein, sondern auch bei Open-Airs, Kundgebungen und Weinfesten.

Erfolgreicher Testlauf

Neu sind die Segways für das Freiburger Polizeipräsidium nicht. Schon im August und September 2017 wurden sie im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft mit dem Land Baden-Württemberg getestet. Damals "mit großem Erfolg", sagt Berthold Fingerlin, Leitender Polizeidirektor. In den zwei Monaten waren zwei damals noch geliehene Segways bei 40 Einsätzen beteiligt. Mit ihnen wurde überwiegend Präventionsarbeit gemacht und Verkehrsdelikte von Auto- oder Fahrradfahrern aufgenommen.

Die Segway-Polizei beteiligte sich aber auch an Fahndungen nach flüchtigen Tätern. "Gerade im Bereich der Innenstadt, wo Streifenwagen schwer vorankommen, kommt man mit einem solchen Fahrzeug gut durch kleine Gassen", sagt Fingerlin. Neben der Innenstadt zogen Segway-Streifen im vergangenen Sommer auch durch den Colombipark, den Stühlinger Kirchplatz, den Stadtgarten und den Seepark. Meistens fuhren sie werktags zwischen zwölf und 20 Uhr.

Keine Unfälle

Was auch zur guten Bilanz beitrug: Es gab keine Segway-Unfälle. Denn für das Fahren braucht es etwas Übung – und eine Fortbildung. Derzeit sind 30 Beamte eingewiesen. "Zuerst hatte ich schon etwas Respekt davor", sagt Polizeihauptmeisterin Janka Schmidt, "doch es fährt sich von alleine. Auf Streife falle ich nun mehr auf als davor." Das ist das Hauptziel, das das Polizeipräsidium mit den Segway verfolgt: "Es geht um den Kontakt mit den Bürgern und darum zu zeigen, dass wir draußen präsent sind", sagt Polizeidirektor Fingerlin. In der Testphase 2017 habe es 800 Bürgerkontakte und viele Reaktionen in den sozialen Netzwerken gegeben. "Wenn es gut läuft, werden wir mehr Segways anschaffen", sagt Fingerlin.

Zusammen haben die beiden elektrisch betriebenen Geräte 16.000 Euro gekostet. Da die Segways mit der Sicherheitspartnerschaft zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Stadt kamen, kommt das Geld auch vom Land. Sie verbrauchen drei Kilowattstunden auf 100 Kilometern und laden sich beim bergab fahren selbst auf.

Mit der Sicherheitspartnerschaft reagierten Stadt und Land auf das stark angeschlagene allgemeine Sicherheitsgefühl in der Stadt nach den Mordfällen von 2016. Damals wurden nicht nur mehr Polizisten nach Freiburg geschickt, sondern auch Streifen per Segway, Pferdestaffel und Fahrrad möglich gemacht.


Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 16. Juni 2018: PDF-Version herunterladen

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