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Fall Armani

Polizei sucht Fahrer eines Kleinwagens

  • Charlotte Janz

  • Di, 19. Mai 2015
    Freiburg

Ermittler suchen zehn Monate nach dem gewaltsamen Tod des Jungen nach dem Fahrer eines Kleinwagens und einem Ballbesitzer.

So einen Ball hatte Armani.   | Foto: bz
So einen Ball hatte Armani. Foto: bz
Der gewaltsame Tod des kleinen Armani ist bisher ungeklärt. Doch jetzt hat die Polizei "möglicherweise einen neuen Ermittlungsansatz" gefunden. Sie sucht nach dem Fahrer eines Kleinwagens und dem Besitzer eines Balls.

Im Fall des achtjährigen Jungen, der am 21. Juli 2014 tot in einem Bachbett in Betzenhausen-Bischofslinde gefunden wurde, ist die Polizei am Montag mit zwei Aufrufen an die Öffentlichkeit gegangen. Bei der Anwohnerbefragung im Stadtteil Brühl-Beurbarung habe sich ein Hinweis auf einen hellen Kleinwagen ergeben. Das Auto soll am 20. Juli 2014 zwischen 18 und 19 Uhr im Bereich der Eichstetter Straße gewendet haben – ganz in der Nähe des Spielplatzes, auf dem der Junge zuletzt gesehen worden war.

"Der Fahrer oder die Fahrerin dieses hellen Kleinwagens wird als möglicher Zeuge gesucht", erklärte Polizeisprecherin Laura Riske. Es soll sich dabei also nicht um die Person handeln, die Armani getötet hat. Das Auto soll ein deutsches Kennzeichen gehabt haben. Eine befragte Anwohnerin sei sich sicher gewesen, dass das Nummernschild mit "M" begonnen habe. Der Zulassungsbezirk soll aus insgesamt drei Buchstaben bestehen, so die Polizei.

Die Ermittler hatten vergangenen Herbst damit begonnen, etwa 3100 Anwohner zu befragen. Diese Befragung war als Spur Nummer 841 bekannt geworden. Bei einer Pressekonferenz Ende März hatte die Polizei von dem Kleinwagen noch nichts erwähnt. Dass sie jetzt mit der Information an die Öffentlichkeit geht, hänge mit der Bedeutung zusammen, die die Ermittlungsgruppe nun dem Fahrer oder der Fahrerin des Kleinwagens beimesse. "Wir hoffen, dass es sich dabei um einen wichtigen Zeugen handelt", sagte Laura Riske. Andere Hinweise aus der Anwohnerbefragung hätten "ausermittelt" werden können. Dieser bisher nicht.

Die Sonderkommission Bach war Ende März einer kleineren Ermittlungsgruppe mit 16 Beamten gewichen. Zu Spitzenzeiten waren 70 Beamte in der Soko tätig.

Der zweite Grund, weshalb die Polizei sich im Fall Armani wieder an die Öffentlichkeit wendet, ist der Fund eines Fußballs. Bei Garagen in einem Hinterhof an der Reischstraße im Stadtteil Waldsee haben die Beamten einen Ball mit dem Werbeaufdruck "O2" gefunden. Nun sucht die Polizei den Besitzer oder die Besitzerin oder Hinweise auf die Herkunft des Balles. "Die zu klären, ist für die Ermittlungen sehr wichtig", sagte Riske.

Zeugen hatten den Jungen zuletzt mit seinem Fußball gesehen. Seitdem sucht die Polizei nach dem Ball. Die Beamten haben bereits mehrere O2-Bälle gefunden – bisher hatte keiner Armani gehört. "Wir wollen uns nicht zu große Hoffnungen machen, sondern nüchtern ermitteln, wem dieser Ball gehört", sagte die Polizeisprecherin nun: Entweder werde das Ausschlussprinzip greifen, oder es handele sich tatsächlich um den Ball des getöteten Kindes.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ist weiterhin eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt. Zu dem hellen Kleinwagen hat die Polizei folgende Fragen: Wer kann Hinweise zu einem solchen Fahrzeug geben? Wer kennt einen Fahrer oder Halter eines solchen Autos? Wer hat am 20. Juli 2014 zwischen 18 und 19 Uhr im Bereich des Stadtteils Brühl-Beurbarung im Zusammenhang mit einem solchen Wagen etwas beobachtet? Wem ist an diesem Tag, davor oder danach so ein Auto aufgefallen?

Zeugen gesucht: Wer sachdienliche Hinweise geben kann, soll sich bei der Kriminalpolizei unter Tel. 0761/882-5777 oder 0761/ 882-2480 melden – rund um die Uhr.

Ressort: Freiburg

Dossier: Fall Armani

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