MÜNSTER (dpa). Rund zwei Prozent der Deutschen sind Gurtmuffel und schnallen sich im Auto nicht an. Diese kleine Gruppe macht laut einer Studie von Unfallforschern ein Viertel der bei Unfällen getöteten Autoinsassen aus. Nicht alle von ihnen hätte ein Gurt gerettet, aber: "Hätten wir eine Anschnall-Quote von 100 Prozent, hätten wir pro Jahr rund 200 Verkehrstote und knapp 1500 Schwerverletzte weniger", sagte Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag. Unter den Gurtverweigerern seien auffällig viele Männer. "Sie glauben wohl, Verletzungen beim Aufprall durch die Kraft ihrer Arme und den Airbag verhindern zu können", sagte der Unfallforscher. Im vergangenen Jahr wurden 1439 Menschen, die im Auto saßen, durch Unfälle getötet. 360 dieser Opfer waren nicht angeschnallt. Brockmann forderte eine Erhöhung des Bußgeldes fürs Nicht-Anschnallen, das bei 30 Euro (früher 60 Mark) liegt, und mehr Polizeikontrollen.
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