OSLO (dpa). Forscher der norwegischen Universität Bergen haben 30 Plastiktüten und jede Menge Mikroplastik im Magen eines Wals gefunden. Das Tier musste am Wochenende auf der Insel Sotra westlich von Bergen getötet werden, weil es immer wieder in Richtung Land schwamm. "Es war offensichtlich, dass der Wal krank war und Schmerzen hatte", sagte der Zoologe Terje Lislevand am Donnerstag. "Wir mussten ihn töten, um seinem Leid ein Ende zu setzen." Der Zoologe nimmt an, dass der Wal ziemlich gelitten hat und deshalb flache Gewässer aufsuchte.
Da ein Cuvier-Schnabelwal in nördlichen Gewässern eigentlich nicht vorkommt, sollte der über zwei Tonnen schwere Kadaver für das Naturhistorische Museum in Bergen aufbereitet werden. Bei der Obduktion in der marinebiologischen Station der Universität machten die Forscher aber eine gruselige Entdeckung: Im Magen des Wals befanden sich große Mengen Plastikmüll. "Der Müll im Meer ist ein globales Problem", meint Zoologe Terje Lislevand.
Zu Jahresbeginn 2016 strandeten immer wieder Pottwale an der Nordseeküste. Insgesamt 30 verendeten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich. In den Mägen der Tiere fand sich jede Menge Plastikmüll. Experten gehen aber davon aus, dass viele Faktoren bei ihrem Tod eine Rolle spielten.
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