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Tag des Lächelns

Warum grinsen die pure Freude sein kann

  • dpa

  • Do, 03. Oktober 2019, 20:30 Uhr
    Panorama

Ein Lächeln auf den Lippen macht gute Laune – wenn es denn echt ist. Fünf Fakten über das Lächeln zum heutigen World Smile Day.

Lächeln macht gute Laune  | Foto: Igor Yaruta (stock.adobe.com)
Lächeln macht gute Laune Foto: Igor Yaruta (stock.adobe.com)

BERLIN. "Dem Lachen ähnlicher Gesichtsausdruck, der Freude, Freundlichkeit o. Ä. erkennen lässt" – so definiert der Duden das Lächeln. Ein Signal der Sympathie und des Wohlwollens also. Aber nicht nur. Fünf Fakten über eine wichtige menschliche Ausdrucksform.

Echtes und aufgesetztes Lächeln
Die meisten Menschen können instinktiv unterscheiden: Schenkt mir jemand ein echtes Lächeln? Oder ist es aufgesetzt? Der französische Psychologe Guillaume-Benjamin Duchenne wollte es schon im 19. Jahrhundert ganz genau wissen. Er stellte fest: Beim ehrlichen Lächeln werden nicht nur die Mundwinkel nach oben gezogen, es bilden sich zugleich in den Augenwinkeln kleine Fältchen. Dahinter stecken unwillkürliche Kontraktionen des großen Jochbeinmuskels und des Augenringmuskels. Ein vorgetäuschtes Lächeln wird dagegen vom Großhirn kontrolliert, das die Augenmuskeln nicht steuern kann.

Lächeln ist menschlich
Lachen und Lächeln – in allen Kulturformen ist das wichtig. Menschen zeigen damit Freude und entschärfen Konflikte, sagte die Evolutionsforscherin Elke Zimmermann. Psychotherapeut Wolfgang Krüger ergänzt, dass Lächeln für eine entspannte und vertrauensvolle Stimmung sorge. Und lächeln auch andere Lebewesen? "In seinen Grundzügen existiert es auch bei unseren nächsten Verwandten: den Menschenaffen", so Zimmermann. Lautäußerungen anderer Tiere hätten dagegen andere Funktionen der Kommunikation. Das Wiehern von Zebras, das Gackern von Hühnern oder das Gelächter von Hyänen klängen für menschliche Ohren zwar wie Gelächter. Aber: "Sie sind nicht mit dem Lachen im menschlichen Sinne vergleichbar."

Lächeln für ein längeres Leben?
Lächeln ist gesund – das hört man oft. Die US-Forscher Ernest Abel und Michael Kruger suchten Beweise in den Autogrammkarten von 230 Baseball-Spielern aus dem Jahr 1952. Von den bis zum Studien-Jahr 2010 gestorbenen Sportlern waren diejenigen, die emotionslos in die Kamera geschaut hatten, im Schnitt 72,9 Jahre alt geworden. Bei den leisen Lächlern waren es 75 Jahre; wer breit grinste, erreichte durchschnittlich 79,9 Jahre. Eine Nachfolgeuntersuchung unter Einbeziehung weiterer Faktoren wie etwa Ausbildung, Karrieredauer und Familienstand konnte die Ergebnisse allerdings nicht bestätigen. Zwar könnte eine freundliche Grundeinstellung zu einem längeren Leben beitragen, erklärten die Forscher um den Leipziger Psychologen Michael Dufner. Die Momentaufnahme für eine jahrzehntealte Autogrammkarte gebe darüber aber keinen Aufschluss.

Stressfaktor Lächeln
Wenn ein freundliches Lächeln zur Job-Uniform gehört, kann es schnell zum Stressfaktor im Beruf werden. Der Frankfurter Arbeits- und Organisationspsychologe Dieter Zapf sieht besonders Flugbegleiter, Verkäufer und Mitarbeiter von Call-Centern gefährdet. Von ihnen werde ein zwanghaftes Vortäuschen von Freundlichkeit verlangt, oft über viele Stunden. Die Mitarbeiter bräuchten deshalb Räume und Zeiten ohne Kundenkontakt, in denen sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen könnten, fordert Zapf. Sonst drohten beispielsweise Depressionen.

Ein Lächeln geht um die Welt
Seit Jahrzehnten ist das Smiley in aller Welt als freundlicher Alltagsgruß unterwegs. Lange bevor es als Emoji Computer-Bildschirme und Smartphones eroberte, waren gelbe Grinse-Anstecker allgegenwärtig. Das Design geht zurück auf einen Button, den der US-Werbegrafiker Harvey Ball 1963 für eine Versicherungsgesellschaft entwarf. Ziel war es, die Mitarbeiter zum Lächeln zu bringen. Ball selbst registrierte das Smiley nie als Markenzeichen. 1999 stieß er den "World Smile Day" (Welttag des Lächelns) an. Jeder erste Freitag im Oktober sollte fortan auf der ganzen Welt dem Lächeln gewidmet sein.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 04. Oktober 2019: PDF-Version herunterladen

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