Ziertulpen waren mal so wertvoll wie ein Haus in Amsterdam und um manche exotische Pflanze führten Kolonialherren sogar blutige Kriege. Diese Geschichte wird jetzt in Freiburg ausgestellt.
Acht zarte Setzlinge brechen das Monopol. Mitte des 19. Jahrhunderts giert die Industrie nach Kautschuk, dem Rohstoff für Gummi. Der wächst nur in Brasilien. Um sein Monopol zu sichern, stellt das Land die Ausfuhr des Kautschukbaumes Hevea brasiliensis und seiner Samen unter Strafe. Im Juni 1876 erreichen trotzdem 70 000 Samen Liverpool. 2397 davon keimen in London. Acht junge Bäume überleben den Transport nach Asien, wo englische Kolonien schon Anfang des 20. Jahrhunderts 90 Prozent des Kautschuks für den Weltmarkt produzieren.
"Das ist eines der spektakulärsten Beispiele für Biopiraterie", sagt Thomas Speck, der Direktor des Freiburger Botanischen Gartens. Dort ist bis Ende August die Ausstellung "Forscher, Sammler, Pflanzenjäger" zu sehen. "Sie stellt ...