Allein anhand der Anordnung der Befestigungslöcher für ihre Buchstaben lassen sich antike Inschriften lesen. Was sich hinter den römischen Morsezeichen verbirgt, wird nun erforscht.
Der Osten des römischen Imperiums im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus: Die Städte der bedeutenden Provinz Asia liegen im ständigen Wettstreit um die Gunst des Kaisers. Sie errichten prächtige Bauten und weihen sie dem Herrscher. Und um dem kaiserlichen Glanz zu genügen, tragen einige dieser Monumente sogar vergoldete Inschriften, sogenannte litterae aureae, in denen verkündet wird, um die Gunst welchen Imperators die Städte buhlen.
Bronzegießer hatten die einzelnen Buchstaben gefertigt, bevor man sie mit Stiften fest im Stein verankerte. Im Lauf der Zeit aber gingen die wertvollen Lettern in den meisten Fällen verloren: gestohlen, eingeschmolzen, das Metall ...