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Quidditch

Die Jagd auf den Schnatz

Sonja Zellmann
  • Fr, 15. Juli 2016, 10:31 Uhr
    Neues für Kinder

14 junge Männer und Frauen rennen mit einem Stock zwischen den Beinen über den Rasen und versuchen, Bälle durch an Pfosten befestigte Ringe zu werfen. Was das soll? Die Jungs und Mädels spielen Quidditch.

Freiburger Quidditch-Crack Adrian Schleeh Foto: Michael Bamberger
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Ihr kennt Quidditch? Aus den Harry-Potter-Büchern? Richtig, da kommt der Sport auch her. Das Spiel, das Autorin Joanne K. Rowling für Harry Potter und seine Zaubererfreunde erfunden hat, ist sozusagen die Vorlage für das Quidditch, das mittlerweile Sportler auf allen Kontinenten spielen. Quidditch ist eine noch junge Sportart, in die aber mehr und mehr Mannschaften einsteigen. Die ersten Spieler waren amerikanische Potter-Fans im Jahr 2005. Am 23./24. Juli findet eine Quidditch-Weltmeisterschaft in Frankfurt statt. Mit dabei im deutschen Nationalteam ist Adrian Schleeh aus Freiburg.

"Inzwischen hat unser Sport nicht mehr viel mit Harry Potter zu tun", sagt Schleeh. Fan sein ist kein Muss: "Manche von uns haben die Bücher nie gelesen." Der 25-jährige Student spielt im Freiburger Quidditch-Team "Black Forest Bowtruckles" und wird bei der Quidditch-WM als Hüter die Torringe seiner Mannschaft vor den Würfen der Gegner verteidigen. "Für uns ist Quidditch ein ernstzunehmender Sport – wie Fußball oder Handball auch."

Das muss Adrian Schleeh häufig betonen, weil viele erstmal grinsen, wenn sie die Spieler mit den Stöcken zwischen den Beinen herumrennen sehen. Die Stöcke – stabile Plastikrohre – stellen die Besen dar, auf denen die Quidditch-Spieler bei Harry Potter durch die Luft sausen. Im Quidditch-Sport der richtigen Welt haben die "Besen" die Aufgabe, das Spiel komplizierter zu machen. Denn natürlich läuft es sich damit schwerer als ohne. Der Besen kann entweder zwischen die Oberschenkel geklemmt werden – das ist besonders schwierig. Oder die Spieler halten ihn mit einer Hand, was sie meist tun. Doch so bleibt ihnen zum Fangen und Werfen der Quidditch-Bälle nur ihre zweite Hand. Damit sie die Bälle einhändig besser halten können, sind diese nicht prall aufgeblasen, sondern knautschig. "Das mit den Besen sieht anfangs schon witzig aus", gibt Adrian Schleeh zu. "Aber es wird schnell normal. So dass man es sogar komisch findet, dass es bei anderen Sportarten keine Besen gibt."

Beim Quidditch stehen pro Team sieben Spieler – Männer und Frauen gemeinsam – samt ihrer Besen auf dem Feld: drei Jäger, zwei Treiber, ein Hüter und ein Sucher. Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu machen. Punkten können die Jäger, indem sie den Quaffle, einen Volleyball, durch einen der Torringe werfen. Davon hat jede Mannschaft drei. Sie werden vom Hüter verteidigt. Pro Tor gibt es zehn Punkte. Die Treiber stören die Jäger der Gegner, indem sie versuchen, sie mit den Klatschern – Bälle etwas größer als ein Volleyball – zu treffen. Der Sucher muss den Schnatz fangen. Bei Harry Potter ist das ein kleiner Ball mit Flügeln, im Quidditch-Sport ein Spieler, der einen Tennisball in einer Socke an der Hose befestigt hat. Wird der Schnatz gefangen, ist das Spiel beendet, und das Team des siegreichen Suchers erhält 30 Punkte dazu.

Bei der WM sind übrigens die USA die Favoriten. Gegen die spielen die Deutschen auch. Darauf freut sich Adrian Schleeh besonders.

Hier geht’s zum Video aus dem Quidditch-Training des Freiburger Teams.

Ressort: Neues für Kinder

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