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Es hat Hicks gemacht

  • Sa, 29. April 2017
    Neues für Kinder

Woher der Schluckauf kommt, und wie man ihn möglichst schnell wieder loswerden kann.

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Hickser, Gluckser, Hädscher, Schnackerl, Höschger, Gluggsi, Hitzger, Hickop, Schligges – der Schluckauf hat in Deutschland viele Namen. Aber egal ob in Sachsen, Bayern oder Schleswig-Holstein: Diese Hickserei nervt. Was genau ist aber ein Schluckauf? Und hat er einen Sinn?

Schuld an dem Schluckauf ist das Zwerchfell. Das ist ein etwa fünf Millimeter dicker Muskel, der quer im Bauch liegt – direkt unter der Lunge – und den oberen Teil des Bauches vom unteren trennt. Beim Atmen senkt und hebt sich das Zwerchfell. Atmen wir ein, spannt sich der Muskel an, atmen wir aus, entspannt er sich. Wie jeder andere Muskel auch kann das Zwerchfell verkrampfen. Das führt dazu, dass ein kleiner Spalt in unserem Kehlkopf, die sogenannte Stimmritze, sich beim Einatmen ganz plötzlich verschließt. Dabei entsteht das typische Geräusch bei einem Schluckauf, das laute "Hicks".

Das Zwerchfell kann aus ganz verschiedenen Gründen verkrampfen. Zum Beispiel, wenn der Magen kurz überdehnt wird. Denn der liegt direkt am Zwerchfell. Das passiert, wenn man zu schnell isst oder etwas mit Kohlensäure trinkt. Auch kalte Getränke oder sehr scharfes Essen können einen Schluckauf auslösen. Sogar bei großer Aufregung kann das Zwerchfell sich plötzlich verkrampfen und wir fangen an zu hicksen. Bei Erwachsenen kann das auch passieren, wenn sie Alkohol trinken. So ein Schluckauf ist in den meisten Fällen völlig ungefährlich. Wenn der Schluckauf allerdings sehr lange dauert und immer wieder kommt, steckt manchmal auch eine ernste Krankheit dahinter. Aber das ist wirklich selten der Fall.

Babys haben sehr viel häufiger Schluckauf als größere Kinder. Warum das so ist, das wissen Forscher noch nicht so genau. Sie vermuten, dass er davor schützt, dass beim Trinken aus Versehen Milch in die Lunge gelangt. Oder dass Luft, die beim Trinken in den Magen gelangt, wieder rausgebracht wird – ähnlich wie beim Rülpsen. So ist mehr Platz für Milch. Sicher ist, dass sogar schon Ungeborene im Bauch der Mutter einen Schluckauf haben können. Der Grund dafür, vermuten die Wissenschaftler, ist, dass die Kleinen damit anfangen, ihre Atmung zu trainieren. Bei Erwachsenen, da ist man sich aber einig, hat der Schluckauf keinen Sinn.

Wer einmal einen Schluckauf hat, der kann nur an eines denken: Wie werde ich ihn wieder los? Es gibt Hunderte von Tipps, wie man einen Schluckauf wieder los wird: Luft anhalten, einen Kopfstand machen, eine schwere Matheaufgabe lösen, in eine Zitrone beißen, sehr viel trinken. Die meisten Tipps helfen tatsächlich. Wichtig ist es, sich abzulenken, die Atmung und damit das Zwerchfell zu beruhigen.

Experten empfehlen, sich auf den Rücken zu legen und mit beiden Händen die Knie zum Bauch zu ziehen – dabei soll sich das Zwerchfell entspannen. Auch mit kaltem Wasser zu gurgeln soll helfen, weil dabei ein bestimmter Nerv gereizt wird, der Vagus-Nerv, der dann den Schluckauf-Reflex unterbricht. Das ist der gleiche Nerv, den wir übers Gehirn erreichen, wenn wir uns erschrecken. Deshalb kann Erschrecken auch gegen einen Schluckauf helfen, es ist aber nicht so nett. Ein Tipp aus der BZ-Sport-Redaktion, der schon vielen Kollegen geholfen hat: Die Daumen jeweils auf das rechte und linke Ohr drücken, mit den Zeigefingern die beiden Nasenlöcher zuhalten und über einen Trinkhalm kleine Schlucke Wasser trinken. Und weg isser!

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 29. April 2017: PDF-Version herunterladen

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