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"Der Natur verpflichtet"

Letizia Augustin, Klasse 4a, Schneeburgschule

Von Letizia Augustin, Klasse 4a, Schneeburgschule (Freiburg)

Fr, 29. November 2019

Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Naturschutzwartin Margot Schopf über ihre Aufgaben und Ziele.

Margot Schopf  | Foto: Nadine Augustin
Margot Schopf Foto: Nadine Augustin

Zisch-Reporterin Letizia Augustin aus der Klasse 4a der Schneeburgschule in Freiburg-St. Georgen hat Margot Schopf interviewt. Sie ist ehrenamtliche Naturschutzwartin.

Zisch: Wie lange sind Sie schon Naturschutzwartin?
Schopf: Nachdem ich eine Ausbildung zur Schutzgebietsbetreuerin über den Naturschutzbund Stuttgart abgeschlossen hatte, wurde ich im Juli 2015 von der Unteren Naturschutzbehörde Freiburg zur Naturschutzwartin ernannt.
Zisch: Warum machen Sie dieses Amt, und was hat Sie dazu gebracht, das zu machen?
Schopf: Seit meiner frühen Jugend interessierte ich mich für meine naturverbundene Umgebung, in der ich aufwachsen durfte. Die Einwohnerzahl in unserer Region nimmt jedoch stetig zu, so dass die sensiblen Gebiete am Schönberg mit den Streuobstwiesen und dem Wald immer mehr mit Freizeitaktivitäten frequentiert werden. Ich fühle mich der Natur mit meinem Einsatz verpflichtet.
Zisch: Wo genau üben Sie Ihr Amt aus, gibt es ein bestimmtes Gebiet?
Schopf: Eingesetzt und zuständig bin ich für die Vogelschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) am Schönberg im Stadtkreis Freiburg. Die Naturschutzgebiete sind durch das strenge EU-Recht geschützt.
Zisch: Was sind Ihre Aufgaben als Naturschutzwartin, was machen Sie da genau?
Schopf: Meine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass die Regeln und Naturschutzgesetze von Freizeitaktivisten sowie Grundstückseigentümern und Pächtern eingehalten werden. Dazu sind regelmäßige Begehungen und viele Hinweisgaben von Informationen erforderlich.
Zisch: Um welche Tiere und Pflanzen handelt es sich größtenteils, um die Sie sich kümmern?
Schopf: Wir haben in den Vogelschutzgebieten einige vom Aussterben bedrohte Vogelarten. Es gilt, sie und den Lebensraum zu schützen. Lebensraum umfasst Pflanzen, Kleintiere und Insekten auf den Wiesen, die Streuobstbäume, auch abgestorbene, Sträucher und Hecken. Auch finden wir dort seltene Fledermäuse. Im Waldgebiet sind sehr viele weitere zu schützende Tier- und Pflanzenarten.
Zisch: Machen Sie das allein oder machen da noch andere Leute mit oder unterstützen Sie?
Schopf: In meinem Amt bin ich überwiegend allein unterwegs. Bei Verstößen mache ich Meldung an das Umweltschutzamt Freiburg.
Zisch: Bekommen Sie als Naturschutzwartin Geld?
Schopf: Meine Tätigkeit ist ehrenamtlich. Dafür werde ich nicht bezahlt.
Zisch: Was macht Ihnen besonders Spaß dabei und was ist für Sie nicht so schön?
Schopf: Freude bereitet mir, wenn ich während meiner Begehungen Leute treffe, die Verständnis für Belehrungen haben und dankbar für die Aufklärung sind. Dies ist aber leider nicht immer der Fall. Verbale Angriffe kommen hin und wieder vor. Dies sind sehr unschöne Momente.
Zisch: Was sind Ihre Ziele für die Zukunft für den Naturschutz?
Schopf: Mein Ziel ist es, mehr Menschen davon zu überzeugen, wie wichtig der Erhalt der Natur für die Umwelt ist.
Zisch: Gibt es für Sie Dinge, die von den Leuten, Anwohnern oder Spaziergängern, besser gemacht werden können?
Schopf: Es wäre schön, wenn die Nutzer der Gebiete noch mehr Verständnis für die Verhaltensregeln in den Naturschutzgebieten aufbringen würden. Dankbar wäre ich jedem, der auch weitere Mitmenschen bei Begegnungen ansprechen würde. Hilfreich für die Zukunft wären regelmäßige Informationen diesbezüglich über Schulen, Kindergärten und Medien.

Ressort: Zisch-Texte

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Fr, 29. November 2019:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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