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"Mit null Emission unterwegs"

  • Fr, 03. August 2018
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Kapitän Armin Schweizer über seinen Berufsalltag am und auf dem Titisee.

Auf Karl 1 war noch nicht viel Platz f...riebs Schweizer bis zu 120 Passagiere.  | Foto: Kreisarchiv Breisgau-Hochschwarzwald/privat
Auf Karl 1 war noch nicht viel Platz für Passagiere. Heute passen auf die Ausflugsboote des Bootsbetriebs Schweizer bis zu 120 Passagiere. Foto: Kreisarchiv Breisgau-Hochschwarzwald/privat

Armin Schweizer ist nicht nur Miteigentümer des Bootsbetriebs Schweizer am Titisee, sondern auch Kapitän. Und das seit über 25 Jahren. Seinem Neffen Dominik Schweizer, Schüler der Klasse 8a der Realschule in Titisee-Neustadt, berichtet er, wie das Unternehmen begonnen hat und wie dort übers Jahr gearbeitet wird.

Zischup: Wann und wer hat die Firma Schweizer gegründet?
Armin Schweizer: Die Firma hat mein Urgroßvater Lorenz Winterhalter 1909 gegründet.
Zischup: Was für Schiffe gab es damals?
Schweizer: Er startete mit dem kleinen Motorboot. Sein Name war Karl. Im Frühjahr 1911 folgte das Motorschiff Eugen, das erstmals ein Plandach hatte und Platz für 50 Personen bot. Der Bootsverleih wurde 1911 erstmals genehmigt, dann konnten auch Ruderboote aufgestellt werden.
Zischup: Wie viele Schiffe hat der Bootsbetrieb heute? Und welche Unterschiede gibt es zu früher?
Schweizer: Heute haben wir an die 90 Boote, und zwar Tretboote, Ruderboote, Elektroboote, Badeboote und zwei große Rundfahrtschiffe. Die großen Schiffe hatten früher Dieselmotoren und nur ein Deck und boten somit weniger Fahrgästen Platz.
Zischup: Wie lange dauert eine Rundfahrt? Und was erwartet die Gäste?
Schweizer: Die Rundfahrt dauert circa 25 Minuten, und die Fahrgäste bekommen Informationen über einen Lautsprecher in verschiedenen Sprachen über den Titisee und die Umgebung. Darüber hinaus erwartet die Gäste reichlich Entspannung. Der Blick über den See und die herrliche Schwarzwaldlandschaft tun den Nerven gut.
Zischup: Wie viele Personen passen auf ein Rundfahrtschiff?
Schweizer: Circa 120 Passagiere.
Zischup: In welchem Zeitraum können die Schiffe fahren, und was passiert im Winter mit den Booten und den Mitarbeitern?
Schweizer: Unser Ziel ist es immer, auf Ostern raus auf den See zu kommen. Anfang November fängt dann die Werkstattzeit an. Die kleinen Boote, aber auch die Passagierschiffe werden aus dem Wasser gezogen und in unseren Hallen am See gelagert. Das heißt, ab November werden alle Boote renoviert und repariert für den Sommer. Die Schreinerei, die Lackiererei und die Metall- und Elektrowerkstatt sind in der kleinen Werft den Winter über also voll in Betrieb. Schließlich müssen die Rundfahrtschiffe auch alle zwei Jahre zum TÜV. Wir beschäftigen sechs Mitarbeiter, die auch im Winter tätig sind. Im Sommer brauchen wir allerdings etliche Schüler und Studenten zusätzlich für den Bootsverleih.
Zischup: Welche Qualifikationen brauchen Ihre fest angestellten Mitarbeiter?
Schweizer: Sie brauchen grundlegendes, handwerkliches Wissen mit den entsprechende Fähigkeiten.
Zischup: Benötigt der Kapitän zusätzlich auch noch besondere Kenntnisse?
Schweizer: Jeder fest angestellte Mitarbeiter kann, wenn er will, Kapitän werden. Sie werden von uns ausgebildet.
Zischup: Gab es schon besondere Ereignisse, die den Bootsbetrieb massiv erschwerten?
Schweizer: Die Umstellung von Dieselmotoren auf Elektromotoren. Dies erfolgte 1968 und war eine sehr aufwändige und aufregende Zeit für die Firma. Die Passagierschiffe Carola und Ingrid waren zur damaligen Zeit dank der Elektroanlage mit Impulssteuerung Europas modernste Elektroboote und die Carola das erste überhaupt. Diese Schiffe sind mit null Emission unterwegs und tragen somit zur Erhaltung der Lebensqualität und der Umwelt bei.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. August 2018: PDF-Version herunterladen

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