"Von Kahlschlag kann eben nicht die Rede sein"
BZ-INTERVIEW: Rüdiger Nolte, Freiburger Rektor, über den Streit um Einsparungen und Neuordnung der baden-württembergischen Musikhochschulen.
Dissonanzen zuhauf: Die Vorschläge von Ministerin Theresia Bauer (Grüne) zu Einsparungen in der baden-württembergischen Musikhochschullandschaft (siehe Infobox) haben einen erbitterten Streit entzündet: Reform oder Kahlschlag? Gestern kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Mannheim an, die Pläne "noch mal zu überdenken" – aber innerhalb der "skizzierten Rahmenbedingungen". Schon vorher sprach Alexander Dick mit dem Freiburger Musikhochschulrektor Rüdiger Nolte über einen Streit, der aus den Fugen geraten scheint.
BZ: Herr Nolte, selbst informierteren Beobachtern fällt es schwer, sachliche und rein emotionale Kritik noch auseinanderzuhalten. Was ist schief gelaufen?Nolte: Das würde ich auch gern wissen. Als klar war, dass Kürzungen nicht mehr zu verhindern sind, als drohte, dass ein Standort geschlossen werden soll, haben Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg ein Konzept vorgelegt, das den neuen Rahmen der Kürzungen berücksichtigt, das alle fünf Hochschulstandorte erhält und das versucht, den Auftrag der Ministerin zu erfüllen, trotz Kürzungen sogar noch Qualitätssteigerung zu ermöglichen.
Die Ministerin hat unseren Vorschlag mit einstimmiger Zustimmung einer extern ...