In der Rehaklinik Lindenhof in Schallstadt versuchen Frauen nach ihrer Drogensucht den ersten Schritt in die Normalität – dies gelingt nicht immer. Steffi kämpft für ihren Sohn um ein Leben ohne Crystal Meth. Ein Besuch.
Steffi trägt an diesem kalten Februarmorgen eine offene, schwarze Strickjacke. Aus ihrem Dekolleté ragen tätowierte Buchstaben. "La mia pazza vita" steht da. Das ist Italienisch und heißt "Mein verrücktes Leben". Das Leben der 26-Jährigen ist aus den Fugen geraten. Deshalb will sie es ändern. Weniger ihr selbst zuliebe, es geht ihr mehr um ihren vierjährigen Sohn Paul: "Wenn ich ihn nicht hätte, wäre ich nicht hier." Aber auf dem Lindenhof, einer Suchtklinik für Frauen in Schallstadt bei Freiburg, können die Patientinnen auch ihre Kinder mitbringen.
Steffi hat eine Stunde Zeit, bis sie Paul vom Kindergarten der Einrichtung abholen muss. Sie sitzt in einem ruhigen Eckzimmer des ehemaligen Gutshofs. Ihre Nervosität merkt man ihr ein bisschen an. Sie spricht wie eine Protokollantin, die es eilig hat. Nichts auslassen, nichts schönreden, nichts vergessen.
Sie versuchen, fernab ihrer Heimat von Crystal Meth loszukommen
Ihr Lebenslauf ähnelt dem vieler Mütter aus Ostdeutschland, die der Droge Crystal Meth verfallen sind. ...