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Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018

Erlaubt oder verboten

  • Shahan Amin, Klasse 8b, Goethe-Gymnasium (Freiburg)

  • Mo, 18. Juni 2018, 00:00 Uhr
    Schreibwettbewerb Zischup

Wie in jeder anderen Religion, gibt es auch im Islam Regeln, die mal mehr, mal weniger streng befolgt werden. Shahan Amin aus der Klasse 8b des Freiburger Goethe-Gymnasiums hat dazu einen Text geschrieben.

Die wichtigsten Regeln im Leben der Muslime nennt man die "fünf Säulen des Islam". Sie haben alle miteinander zu tun und erinnern an Gott (arab.:Allah). Alle Regeln stehen im Koran. Der Koran ist die heilige Schrift des Islam und sehr wichtig für die Muslime. Für manche Muslime ist es schwer, sich an diese ganzen Regeln zu halten, für andere eher leichter.

Die erste Säule des Islam ist das Glaubensbekenntnis (arab.: Shahada). Es lautet: "Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt, nur und einzig Allah, und ich bezeuge, Mohammad ist der Gesandte Allahs." Die Schahada kann fast jeder Muslim auswendig.

Das Gebet ist die zweite Säule des Islam. Laut Koran sind Muslime im Gebet direkt mit Allah verbunden. Das Gebet wird fünf Mal am Tag nach einem festgelegten Text und Ablauf verrichtet. Vor dem Gebet verrichtet man eine Gebetswaschung, bei der Gesicht, Nase, Mund, Ohren, Nacken, Arme bis zum Ellenbogen und Füße bis zum Knöchel gereinigt werden. Das Gebet wird erst dann Pflicht, wenn die Pubertät eintritt. Das Beten gehört zu den wichtigsten Pflichten der Muslime. Auch hier finden es einige Muslime am Anfang schwer, fünf Mal am Tag zu beten, weil man noch andere Dinge im Alltag zu tun hat und manchmal auch vergisst, um wie viel Uhr man beten muss.

Die dritte Säule des Islam ist "Zakat". Das Gebot fordert die Menschen dazu auf, Besitz besser zu verteilen. Menschen, die mehr Geld, Essen oder andere Dinge haben, sollen ärmeren Menschen etwas abgeben. "Zakat" wird als eine Art Reinigung angesehen. Damit ist hier gemeint, dass die Seele gereinigt wird, wodurch es dem Menschen hinterher besser geht.

Die vierte Säule des Islam ist "Saum". "Saum" heißt Fasten. Das sollte jeder Muslim einmal im Jahr nach bestimmten Regeln machen. Der Fastenmonat heißt Ramadan. Im Ramadan ist in vielen muslimischen Familien alles anders als sonst, denn das Frühstück steht schon vor Beginn der Morgendämmerung auf dem Tisch und alle essen und trinken mehr als sonst. Denn tagsüber gibt es für die Muslime nichts zu essen und zu trinken.


"Hadsch" ist die fünfte und letzte Säule des Islam. So heißt die große Pilgerreise im Islam. Mindestens einmal im Leben nehmen die Muslime die Reise nach Mekka in Saudi-Arabien auf sich. Dort befindet sich die Kaaba. Sie besteht aus einem einzigen großen Raum. Die Kaaba ist für Muslime sehr wichtig, denn der Prophet Abraham baute gemeinsam mit seinem Sohn Ismail die Kaaba als erstes Haus für Allah.

Außerdem gibt es noch ander Regeln: Alle Menschen sollen sich mit Respekt begegnen, Lästern und Mobbing sind "haram", also verboten. Die Kleidung der Muslime soll locker und gepflegt sein. Frauen sollten auch ein Kopftuch tragen. Auch bei Speisen und Getränken gibt es Regeln: Schwein ist verboten. Und es sollte "halal" sein, das heißt so viel wie "rein" oder "erlaubt". Nach den islamischen Regeln wird dem Schlachttier mit einem scharfen Messer die Kehle durchgeschnitten, danach muss es vollständig ausbluten. Alkohol ist "haram", denn es verhindert das klare Denken. Das kann die Muslime vom Gedenken an Allah und ihre Pflichtaufgaben abhalten.

Und noch eine Regel: Muslime werden möglichst innerhalb eines Tages ohne Sarg mit dem Gesicht in Richtung Mekka beerdigt. Davor werden sie nach einem bestimmten Ritual gewaschen und in ein Tuch gehüllt. Der Islam ist eine Religion mit vielen Regeln. Für viele Muslime sind diese Regeln kein Zwang. Sie befolgen sie mit ihrem Herzen und freiem Willen.

Ressort: Schreibwettbewerb Zischup

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