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Schreibwettbewerbgewinner Frühjahr 2019 I

Ein Ufo auf dem Schulhof!

  • Fr, 05. April 2019, 11:10 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von Renée M. Pingpoh, Klasse F2, Clara-Grunwald-Schule, Freiburg

B. Zetti und Betti Z. versuchen, ein Ufo zu steuern.  | Foto: Ferdinando Terelle
B. Zetti und Betti Z. versuchen, ein Ufo zu steuern. Foto: Ferdinando Terelle
Auf einer Bank auf dem Schulhof saß ein Junge mit einer schwarzen Brille, ganz alleine, verlassen und unbeachtet. Er las ein "Space"-Comic. Die anderen Kinder spielten ganz zufrieden und fröhlich und beachteten den Jungen gar nicht. Niemand hatte Interesse daran, mit ihm zu spielen, weil er die ganze Zeit entweder las oder Blumen, die er fotografiert hatte, nachmalte. "Oh wie öde!", sagten die anderen Kinder immer wieder zu ihm, wenn er ihnen die Bilder zeigte.

Der Junge hieß Lorenz, besuchte die Thomas-Fricker-Schule und ging in die dritte Klasse. Er hatte kaum Freunde, eigentlich gar keine Freunde. Aber das alles hat sich neuerlich geändert, seitdem er einen Freund gefunden hat.

Warte, warte, warte – fangen wir von vorne an! Wie ihr schon wisst, sitzt Lorenz immer auf der Schulbank im Pausenhof ganz allein und verlassen. Aber an dem Tag war es anders, denn plötzlich gab es einen großen Knall. Lorenz erschreckte sich, steckte sein Comicheft in seine Hosentasche und guckte, was los war. Die anderen Kinder waren leicht erschrocken, spielten aber glücklich weiter.
Lorenz war wild entschlossen herauszufinden, was los war. Er bewegte sich in Richtung Schulgarten, wo die Geräusche herkamen, und vor seinen Augen war ein großes, silber-blaues Ufo, wie in seinem Comic. Er konnte es nicht fassen. Dann öffnete sich langsam die Luke. Lorenz hatte Angst und versteckte sich hinter einem Baum. Heraus kam ein grüner, kleiner, zweiköpfiger Außerirdischer. Ein Kopf hatte eine kaputte Brille an, und der Außerirdische kletterte aus dem Ufo und schaute sich den Motor an.

"Oje, oje. Wir haben keinen Kraftstoff mehr. Wie kommen wir jetzt wieder nach Hause?", sagte der Kopf mit der kaputten Brille und sah verzweifelt aus. Lorenz bewegte sich langsam und leise, um zu schauen, was passiert war, und stolperte über einen Stein. "Aua!", schrie er vor Schmerz und landete genau vor den Füßen des Außerirdischen.

"Oh!! Oh!!", sagte Lorenz. Der Außerirdische ging in die Knie und streckte nach ihm die Hand aus. Er half ihm hoch, und der Kopf mit der Brille fragte: "Wer bist du denn?" "Ehm, ehm, ehh, ehh, ich bin Florenz", stotterte Lorenz. "Hallo Florenz", sagte der Kopf ohne Brille. "Nein, nein, nicht Florenz, sondern Lorenz", sagte Lorenz.

"Hallo Lorenz, ich bin Pitt und das ist mein Bruder Pott, wir kommen aus einer anderen Dimension", sagte der Kopf mit der Brille. "Hallo, Lorenz, unser Kraftstoff ist alle. Kannst du uns helfen?", fragte Pott und fing an zu weinen. Lorenz tat es leid und er versprach, den Außerirdischen zu helfen. "Na, was braucht ihr denn? Benzin vielleicht? Es gibt eine Tankstelle gegenüber von der Schule. Nach dem Schulschluss kann ich euch dorthin bringen", sagte Lorenz.

"Nein! Nein! Nein! Lorenz, unser Ufo benutzt erneuerbare Energie, es kann Müll und Abfall in Kraftstoff verwandeln", sagte Pitt und dabei rutschte seine Brille von seiner Nase. "Müll und Abfall!?", fragte Lorenz erstaunt. "Davon haben wir genug auf dem Pausenhof, und den müssen wir alle zusammen sammeln." Der Außerirdische holte zwei große Mülltaschen aus dem Ufo und dann fingen sie an, allen Müll auf dem Pausenhof zu sammeln.

Die anderen Kinder schauten überrascht zu und nach fünf Minuten, kam ein kleines Mädchen und fragte: "Was macht ihr denn da?" Lorenz erklärte ihr alles, und anschließend fragte sie Lorenz fröhlich, ob sie mithelfen könne. "Ja, klar", sagte Lorenz.

"Darf ich auch?" "Ich auch?", riefen die anderen Kinder, und so kam es dazu, dass die ganze Schule mithalf. Die zwei riesigen Mülltaschen waren randvoll und der Schulhof war blitzeblank sauber! Pitt und Pott schütteten die ganzen Abfälle und den Müll in ihrem Motor und waren bereit zu starten.

Bevor sie losflogen, griff Pott in seine Hosentasche und zauberte einen Glücksbringer hervor. Lorenz sah verblüfft zu. "Ihr könnte zaubern?", fragte er erstaunt. "Na, klar können wir zaubern", sagten Pitt und Pott gleichzeitig. "Und der da ist für dich. Vielen Dank für deine Hilfe Lorenz. Können wir Freunde bleiben?" "Freunde? Richtige Freunde?", fragte Lorenz. "Na klar", sagten sie und stiegen in ihr Ufo und flogen los.

Lorenz winkte ihnen glücklich zu und sehr stolz schaute er seinen Glücksbringer an. Er stand nicht allein. Neben ihm standen viele Kinder und klopften ihm auf die Schultern. Und nun seit dem Tag war Lorenz nie mehr allein auf dem Pausenhof!

Ressort: Schreibwettbewerb

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 30. März 2019: PDF-Version herunterladen

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