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Ein Weinbaujahr – vergleichbar mit einer Achterbahn

  • Axel Treffeisen, Alexander Peschel &

  • Fr, 14. Dezember 2012
    Schülertexte

2012 war für Winzer ein Jahr voller Schwierigkeiten: Frostschäden, Hagel, Pilzbefall und erstmals seit langem auch wieder Maikäfer machten ihnen zu schaffen.

Die diesjährige Ernte fällt zwar gerin...hat der Wein eine sehr gute Qualität.   | Foto: dapd
Die diesjährige Ernte fällt zwar gering aus, dafür hat der Wein eine sehr gute Qualität. Foto: dapd
Wenn man auf das Weinbaujahr 2012 zurückblickt, sieht man ein Jahr voller Schwierigkeiten. "Es war ein schwieriges Jahr für den Weinbau", sagt Horst Treffeisen, ein Winzer aus der verschlafenen Kaiserstuhlgemeinde Bickensohl. "Wir hatten mit vielen Rückschlägen zu kämpfen." Das Jahr habe nicht gut begonnen, der Februar war sehr kalt, wodurch die Reben nur zögerlich austrieben. Auch Frostschäden, Hagel, Pilzbefall und erstmals seit langem wieder Schäden durch Maikäfer machten den Winzern zu schaffen. Doch es war Besserung in Sicht: ein warmer und sonnenreicher März brachte die Entwicklung wieder voran.

Allerdings kam es noch schlimmer: Durch niedrige Temperaturen in der Blütezeit wurden viele Beeren nicht befruchtet. Das sind keine optimalen Bedingungen für einen guten Jahrgang. Doch die Winzer taten alles dafür, ihre Ernte zu retten. Mit Erfolg. "Es ist zwar eine kleine Ernte, aber eine mit sehr guter Qualität", so Horst Treffeisen. Alle Sorten zeigen ihre Qualität durch ihren Öchsle-Wert mit bis zu 100 Grad Öchsle. Mit der Einheit Öchsle (oder Oe) misst man den Anteil der gelösten Stoffe im Most: Je mehr Zucker im Most ist, desto höher ist der Öchsle-Wert.

Die Pflege der Reben braucht Zeit und Geschick

Wenn sie an Weinbau denken, stellen sich viele vielleicht eine schöne Landschaft und einen guten Wein vor. Doch wie ist das Winzerleben? Zum einen sind da positive Seiten: die Selbständigkeit und die flexiblen Arbeitszeiten. Doch es gibt auch negative Aspekte: "Man ist sehr wetter- und naturabhängig", sagt Silke Treffeisen, die Frau von Horst Treffeisen. Die Pflege der Reben ist zudem sehr zeitaufwendig und erfordert Geschick. Es gebe aber nicht nur negative Aspekte an ihrem Beruf, so Silke Treffeisen. "Es ist schön, Tiere und Pflanzen während der Arbeit zu beobachten." Die Winzer sind stolz darauf, ein gutes Produkt zu erzeugen, mit dem sie sich auch identifizieren können.

"Doch die Deutschen kaufen immer weniger Weine oder Gemüse aus Deutschland und unterstützen die regionalen Bauern und Winzer zu wenig. Denn die Winzer machen nicht nur Wein, sondern pflegen auch die wunderschönen Landschaften", sagt Silke Treffeisen.

Doch eine Frage bleibt noch offen: Wie wird man Winzer? Silke Treffeisen lacht und antwortet: "Entweder man lernt Winzer oder man heiratet einen Winzer."

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 14. Dezember 2012: PDF-Version herunterladen

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