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Einfach traumhaft

  • Sarah Hennies, Klasse 9a, Kepler-Gymnasium & Freiburg

  • Di, 12. Januar 2016, 13:48 Uhr
    Schülertexte

Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, fliegen oder unter Wasser atmen zu können? Das Phänomen, das dies möglich macht, nennt sich luzides Träumen, auch Klartraum genannt. Menschen, die klarträumen, merken während des Träumens, dass alles nur ein Traum ist. Außerdem können sie ihre Träume gezielt steuern oder – wenn sie sich in einem Albtraum befinden – sich selbst aufwecken. Zu diesem Thema habe ich Lilja (16) befragt. Sie hat das luzide Träumen erlernt.

Beim Klarträumen hat sich Lilja für die Technik der Realitätschecks entschieden. Diese lassen sich trainieren: Wenn man zum Beispiel auf einer Uhr die Zeit abliest, kurz wegschaut und dann wieder die Uhrzeit abliest, wird sich in der Realität nur der Sekundenzeiger weiter bewegt haben. Im Traum kann die Uhr allerdings ganz anders ticken, dort läuft sie zum Beispiel gegen den Uhrzeigersinn, bleibt stehen, zeigt plötzlich eine andere Uhrzeit an, oder ihre Zeiger drehen sich in einer ungewöhnlichen Geschwindigkeit. Wer diese Checks in der Realität übt, schafft es irgendwann auch im Schlaf zwischen Wirklichkeit und Traum zu unterscheiden. Ein anderer sehr einfacher Realitätscheck ist, den Mund und die Nase zuzuhalten. Im Traum kann trotzdem geatmet werden. In der Wirklichkeit nicht. Auch ist es hilfreich, wenn in einer Situation, in der man Angst hat, ein Realitätscheck durchgeführt wird, um einen Albtraum zu erkennen. "Ich brauche immer ein paar Tage vor dem luziden Träumen, an denen ich ständig Realitätschecks durchführe. Träume steuern geht inzwischen, aber es wird nicht immer hundertprozentig so, wie ich es will", antwortete Lilja auf die Frage, wie sie sich auf das luzide Träumen vorbereitet.

Je besser man sich an seine Träume erinnern kann, umso leichter ist es, luzides Träumen zu erlernen. Auch ein Traum-Tagebuch kann hilfreich sein. Keine schöne Erfahrung kann die Schlafparalyse, auch Schlaflähmung, sein. Diese wird bewusst während des Übergangs vom Wachsein zum Schlaf – oder umgekehrt – erlebt. Dabei ist der Körper fast komplett gelähmt. Das ist eine Schutzreaktion des Körpers, um die Bewegungen aus dem Traum nicht in der Realität auszuführen. Von der Lähmung ist dann nur der Augenmuskel nicht betroffen. Man liegt dann in seinem Bett, bewegungsunfähig, während zum Beispiel eine schemenhafte Gestalt auf einen zukommt. Manche Menschen erleben die Schlafparalyse ungewollt. Nach Forschungen des US-amerikanischen Psychologen James Allan Cheyne sind das zwischen drei bis sechs Prozent der Weltbevölkerung. Andere hingegen nutzen sie bewusst, um direkt vom Wachzustand in den Klartraum überzugehen. Für Anfänger ist diese Methode nicht geeignet. Sie kann große Ängste hervorrufen. Auch Lilja versucht sie zu umgehen: "Schlafparalyse ist zwar körperlich nicht schädlich, dennoch fühlt es sich an, als würde man in einem Horrorfilm sein. Es ist wirklich nicht empfehlenswert, sich nicht bewegen zu können, während Gestalten auf dem eigenen Brustkorb sitzen und einen erwürgen wollen."

Allen, die luzides Träumen ausprobieren wollen, rät Lilja: "Am Anfang ist es hilfreich, sich sehr genau an seine Träume zu erinnern und tagsüber immer wieder Realitätschecks zu machen. Der Rest entwickelt sich dann von ganz alleine. Durch Übung wird es auch immer besser. Und jetzt mal ehrlich: Es ist schon toll, sich zu wünschen, in einem Königreich voller pinker Torten zu sein, und – schwupps – nach ein paar Sekunden bist du auch schon da! Einfach traumhaft!

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2015: PDF-Version herunterladen

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