Account/Login

Gefährliche Wunderfaser in vielen Gebäuden

  • Julius Köhler &

  • Fr, 28. Januar 2011
    Schülertexte

Der Baustoff der 70er und seine Folgen: Asbest. Von Julius Köhler, Klasse 8b des Wentzinger Gymnasium

Witzige Idee zu einer ernsten Sache: S...n ihrer Schule Asbest gefunden wurde.   | Foto: Ingo Schneider
Witzige Idee zu einer ernsten Sache: Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums erschienen 2008 mit Mundschutz, weil an ihrer Schule Asbest gefunden wurde. Foto: Ingo Schneider
Asbest war in den 70er Jahren das Baumaterial schlechthin. Erst seit kurzem weiß man, dass von Asbest große gesundheitliche Gefahren ausgehen können. So musste die Unibibliothek Konstanz vor wenigen Wochen wegen Asbestbelastung auf unbestimmte Zeit geschlossen werden, die Sanierung der Wiwili-Brücke in Freiburg wurde durch den Befund "Asbestbelastung" verzögert und trieb die Sanierungsfirma in die Insolvenz.

Asbest wurde in den 70er Jahren als kostengünstiger Baustoff im Hausbau eingesetzt. Damals nannte man Asbest "Wunderfaser", da es Fasern sind, die eine große Festigkeit besitzen und dazu noch hitze- und säurebeständig sind.

Außerdem isoliert es gut und kann sehr gut mit Zement gemischt werden. Daher verwendete man Asbest nicht nur in der Bauindustrie, sondern auch in der Schiff-, der Isolations- und der Autoreifenindustrie. Man hat jedoch herausgefunden, dass von Asbest ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko ausgeht. Der Körper kann den Stoff nur gering ausscheiden. Daher ist der Einsatz mittlerweile in vielen Staaten verboten.

Doch was macht Asbest so gefährlich? Wenn man mit Asbest arbeitet, werden Stofffasern freigesetzt, die so klein sind, dass sie bei normalem Atmen in die Lunge geraten können und sich dort absetzen. Bei geringer Belastung kann es Asbestose auslösen, eine Erkrankung der Lunge, die zu Lungenkrebs führen kann.

Vor kurzem wurde Asbest in der Bibliothek der Uni Konstanz entdeckt. Doch nicht nur die Uni Konstanz, auch andere öffentliche Gebäude sind Asbestgefährdet, unter anderem das Theodor-Heuss-Gymnasium in Freiburg. Einzelne Räume sind gesperrt, komplett wird erst saniert, wenn der Gemeinderat das Geld zur Verfügung stellen kann. Auch die Sanierung der Wiwili-Brücke gestaltete sich schwieriger, weil kein Gutachter von Asbest-Belastung ausgegangen war, diese aber entdeckt wurde.

Da sich die öffentlichen Haushalte in einer angespannten Situation befinden, kann man keine unvorhergesehenen Sanierungsarbeiten stemmen. Die Bauteile werden aus Kostengründen wie in der Staudinger-Gesamtschule nur versiegelt, aber der Asbest nicht entfernt.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. Januar 2011: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel