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Interview mit Trommler Raphael Kofi

"Ich bin mit Trommeln groß geworden"

  • Felix Baier, Paul Fuchslocher, Klasse 8 & Integrative Waldorfschule Emmendingen

  • Do, 13. Dezember 2012, 11:01 Uhr
    Schülertexte

Raphael Kofi ist Trommler. Er kommt aus Ghana. Heute wohnt er in Deutschland, wo er auch Trommelunterricht gibt. Den Zischup-Reportern Felix Baier und Paul Fuchslocher erzählt er, wie er mit trommeln begonnen hat, wie er nach Deutschland gekommen ist und noch viel mehr.

Raphael Kofi  | Foto: privat
Raphael Kofi Foto: privat
Zischup: Wie kamen Sie zum Trommeln?
Raphael Kofi: Im Alter von ungefähr sechs Jahren habe ich angefangen zu trommeln, weil meine Mutter damals eine eigene Kirchengemeinde hatte und man in Ghana auch viel in der Kirche trommelt. Also bin ich quasi mit Trommeln groß geworden. In den Kirchen spielte man meistens auf Kongas, Snaredrums und Bassdrums. Irgendwann kam dann eine Frau zur Kirche und hat überlegt, was sie mit den Jugendlichen machen soll und hat sich dann für Tanz und Trommeln entschieden. Ja, so kam ich dann zum Trommeln.

Zischup: Haben Sie noch einen anderen Beruf außer trommeln?
Kofi: Nein, ich bin nur Trommler. Aber zurzeit organisiere ich ab und zu Konzerte, wie zum Beispiel das African Musical in Emmendingen.

Zischup: Wie oft trommeln Sie in der Woche?
Kofi: Fast jeden Tag. Also drei bis fünf mal auf jeden Fall.

Zischup: Haben Sie schon einmal in einer Band gespielt?
Kofi: Ich spiele noch in verschiedenen Gruppen, unter anderem in einer Salsa-Gruppe, mit der ich kürzlich bei Lörrach aufgetreten bin. Diese Gruppe besteht aus zwölf Mann, davon fünf mit Perkussion. Ich spiele die traditionelle Trommel. Ich habe auch schon viel mit Reggae-Bands gespielt.

Zischup: Sie geben ja Trommelunterricht. Wie viele Schüler haben Sie?
Kofi: Momentan etwa 15.

Zischup: Sie kommen aus Ghana. Warum sind Sie nach Deutschland gekommen?
Kofi: Gute Frage. Ich habe damals in Ghana viel in einem Zentrum gearbeitet, wo immer viele Deutsche hinkamen, um trommeln zu lernen. Und dann gab es eine ghanaische Gruppe, die jedes Jahr nach Deutschland fuhr. Durch diese Band bin ich dann ebenfalls nach Deutschland gekommen, wo ich nun schon 20 Jahre lebe.

Zischup: Spielen Sie noch andere Instrumente außer Trommel?
Kofi: Nein, nur Trommel und sehr viele Perkussion-Instrumente. Mein Lieblings-Instrument ist eigentlich die Bass-Gitarre, aber damals in Ghana hatte man kein Geld, um sich ein solches Instrument leisten zu können. Mein Traum war Saxophon zu spielen, damit habe ich dann auch angefangen, aber ich hatte einen Unfall, deshalb geht das leider nicht mehr.

Zischup: Haben Sie schon an einem Trommel-Wettbewerb teilgenommen?
Kofi: Bis jetzt nicht. Denn ich bin nicht so der Wettbewerbs-Typ. Klar gibt es bessere Trommler als mich. Und ich finde da gehört eine gewisse Ausstrahlung dazu und wie man auf der Bühne so ankommt. Aber ich habe mit einer ganzen Band an einem Wettbewerb teilgenommen. Wir wurden Zweite und wurden dann nach Stuttgart ins Studio vom SWR zu Live-Interviews im Radio eingeladen. Das war schon ein tolles Erlebnis.

Ressort: Schülertexte

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