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Zischup-Interview

"Ich bin viel dankbarer geworden"

  • Marie Kallfass, Klasse 8 & Freie Waldorfschule Schopfheim

  • Fr, 01. Juli 2016, 00:00 Uhr
    Schülertexte

Überall in Deutschland gibt es Spendenaufrufe für Kinder in Afrika gestartet. Wie es den Kindern dort wirklich geht und ob die Spenden sinnvoll sind, sieht man erst, wenn man selbst dort war. Toni Geller hat sich innerhalb ihres Kreativtherapiestudiums in den Niederlanden auf den Weg dorthin gemacht und organisierte ein Jahr lang Projekte für Kinder. Sie berichtete Zischup-Reporterin Marie Kallfass aus der Klasse 8 der Freien Waldorfschule Schopfheim von ihren Erlebnissen.

Toni Geller   | Foto: Zischup
Toni Geller Foto: Zischup

Überall in Deutschland gibt es Spendenaufrufe für Kinder in Afrika gestartet. Wie es den Kindern dort wirklich geht und ob die Spenden sinnvoll sind, sieht man erst, wenn man selbst dort war. Toni Geller hat sich innerhalb ihres Kreativtherapiestudiums in den Niederlanden auf den Weg dorthin gemacht und organisierte ein Jahr lang Projekte für Kinder. Sie berichtete Zischup-Reporterin Marie Kallfass aus der Klasse 8 der Freien Waldorfschule Schopfheim von ihren Erlebnissen.

Zischup: Wie kamst du auf die Idee, nach Südafrika zu reisen?
Toni: Meine Universität in den Niederlanden hatte eine Partnerin in Port Alfred, Südafrika. Da das dritte Jahr des Studiums Praxisjahr bedeutet und ich sowieso ins Ausland wollte, hat sich das angeboten.

Zischup: Was hast du dort gemacht?
Toni: Ich habe verschiedene Projekte parallel gemacht, zum Beispiel Camps organisiert für Kinder aus dem Waisenhaus. Da es so viele Kinder waren, wir aber nur sieben in den Dschungel mitnehmen konnten, beschlossen wir, die mitzunehmen, die es am nötigsten hatten. Wir fuhren mit dem Auto also in den Dschungel, und als wir dort waren, stellten wir fest, dass sich noch weitere sieben ins Auto geschmuggelt hatten.

Zischup: Wie hast du dort gelebt?
Toni: Meist in Hütten mit Bodyguards drum herum. Allerdings waren die Hütten nicht wetterfest. Wenn es geregnet hat, mussten wir immer Töpfe aufstellen.

Zischup: Wie leben die Kinder dort?
Toni: Das kommt auf den Stamm, beziehungsweise, das Volk an. Meist in großen Familien in Blech- oder Lehmhütten. Sie sind oft größeren Gefahren ausgesetzt, denn die Kriminalität ist sehr hoch.

Zischup: Sind Spenden aus Deutsch wirklich hilfreich?
Toni: Das kann man nicht pauschal sagen. Es ist von vielen Faktoren und den jeweilgen Hilfsorganisationen abhängig.

Zischup: Was ist sinnvoll?
Toni: Man sollte in seinem Alltag in Deutschland anfangen, zum Beispiel Fair-Trade-Klamotten kaufen.

Zischup: Was war das schönste Ereignis, das du mit Kindern dort erlebt hast?
Toni: Einmal machten wir ein riesiges Lagerfeuer und die Kinder tanzten und sangen drum herum. Und dann war alles so frei und schön, wir haben Theater gespielt und hatten großen Spaß.

Zischup: Was war das schlimmste Erlebnis, das dir dort passiert ist?
Toni: Wir haben ein Mädchen gefunden, das misshandelt worden ist. In dem Moment konnten wir dem Mädchen nicht helfen, aber später haben wir erfahren, dass es ins Waisenhaus gekommen ist.

Zischup: Wie hat sich das Erlebte in Südafrika auf deine Leben ausgewirkt?
Toni: Ich bin viel dankbarer geworden.

Ressort: Schülertexte

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