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Modischer, hipper, interessierter

  • Iris Globisch, Klasse 9a, Gewerbliche und Hauswirtschaftliche Schulen (Emmendingen)

  • Do, 20. Dezember 2018
    Schülertexte

Nicht zu viel Parfum benutzen und ab und zu mal einen coolen Spruch platzieren – das (und mehr) wünschen sich Schüler von Lehrern.

Ein bisschen stylischer darf es in der Schule ruhig zugehen.
Ein bisschen stylischer darf es in der Schule ruhig zugehen.

Schule geht noch besser. Das findet Zischup-Autorin Iris Globisch. Anbei ein paar Alltagstipps für den ein oder anderen Lehrer zum Ausprobieren.

Zuallererst ist es natürlich wichtig, gepflegt auszusehen. Regelmäßig zu duschen und Haare zu waschen, kann also sicherlich nicht schaden. Sich jeden Morgen eine Flasche Parfum überzukippen, ist aber keine gute Idee. Morgens können Sie gerne etwas Zeit vor dem Spiegel verbringen und sich eine neue Frisur einfallen lassen. Keine Sorge, das ist nicht eitel, sondern normal. Ab und zu den Friseur zu besuchen, wäre bei manch einem ebenfalls angebracht. Zudem hinterlässt es bei der Schülerschaft immer einen guten Eindruck, wenn Sie Kleidung des einundzwanzigsten Jahrhunderts tragen und nicht die, die Sie früher selbst gestrickt haben.

Und wenn Sie schon einmal vor dem Spiegel stehen, können Sie sich auch ab und zu Gedanken darüber machen, welche Klamotten zusammenpassen und welche nicht. Mit den Farbkombinationen können Sie schon einmal anfangen. Wenn Sie mehr als ein Paar Schuhe besitzen und dann vielleicht auch noch bei Schuhen sowie bei Kleidung Marken tragen, dann wird Ihnen der ein oder andere bewundernde Blick garantiert sein. Kommt natürlich immer auf die Marke an.

Bitte immer auf dem neuesten Stand sein

Ein paar weitere überraschte Gesichtsausdrücke können Sie sich sichern, indem Sie informiert sind. Und nein damit ist nicht gemeint zu wissen, wer die neue Kanzlern oder der neue Kanzler wird oder wie man Mützen strickt, sondern was zurzeit im Trend ist, zum Beispiel welcher Youtuber die meisten Likes auf Instagram hat und wie man gute Selfies macht.

Okay, es ist verständlich, wenn Sie sich nicht auf jeder Social-Media-Plattform anmelden wollen. Aber schön wäre es, auch in anderen Bereichen auf dem neuesten Stand zu sein. Zum Beispiel zu wissen, wer wann krank war (vielleicht auch mal nachfragen, ob es dem Schüler oder der Schülerin jetzt wieder besser geht), wer welchen Sport treibt, wer welches Instrument spielt oder, oder, oder.

Wenn man Jugendwörter benutzt und sich der modernen Sprache anpasst, kommt das heftig rüber. Wenn Sie "Ich schwöre, Digga" oder "Aber ohne Witz, Bruder" sagen, dann bitte aufpassen, dass es nicht zu gestellt und auswendig gelernt rüberkommt. Sonst ernten Sie nur von vielen ein "Bruh" (heißt so viel wie "Bruder"), und das wär nicht so "lit" (heißt "cool").

Ein anderer Tipp ist Sport zu treiben. Durch Sport sehen Sie viel jünger und attraktiver aus. Außerdem werden Sie fitter. Mit Wassergymnastik könnten sie beginnen. Jedoch wird es sicherlich nicht nur bei den Schülern gut ankommen, wenn Sie plötzlich mit Joggen anfangen, sondern auch außerhalb des Berufslebens würde es Vorteile bieten.

Es ist klar, dass nicht nur das Äußere zählt, sondern auch der Charakter. Wenn Sie selbstbewusst und authentisch sind und stets eine positive Einstellung haben, sind Sie sicherlich ein Vorbild und Sie wirken glaubhafter. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht geht alles besser. Und noch ein Tipp: Seien Sie einzigartig und haben Sie ihr eigenes "Markenzeichen". Sie könnten zum Beispiel die einzige Lehrerin oder der einzige Lehrer an der Schule sein, die oder der einen Koffer mitbringt. Das wäre ihr Alleinstellungsmerkmal. Das Markenzeichen darf gerne außergewöhnlich und besonders sein, jedoch ist darauf zu achten, dass es nichts zu Altes oder gar Peinliches ist. Darum bitte kein 1780er Look und keine selbst gestrickten Mützen.

Es ist besser, mit einem Plan aufzukreuzen

Wenn der Unterricht interessant gestaltet wird und die Schüler gerne und gut lernen können, ist das ein weiterer Pluspunkt. Mal einen Witz zwischendurch zu erzählen, kommt immer gut an (aber bitte nicht den: Ich bin neulich gegen einen Ball gestoßen, dann ist er umgefallen. Oder andere auf ähnlichem Niveau). Auch mal eine lustige private Geschichte lockert die Stimmung auf, sie muss nur zum Thema passen. Wenn Sie ein paar Einblicke in Ihr Privatleben geben, wirken Sie einfach viel sympathischer.

Auch zu empfehlen: Die Klasse unter Kontrolle zu haben. Dann sind Sie eine Respektsperson. Eine verunsicherte Lehrerin wird nicht so respektiert wie eine selbstbewusste Lehrerin mit einem Plan. Generell ist es einfach besser, in der Schule mit einem Plan aufzukreuzen.

Ein Vorschlag, der auf keinen Fall fehlen darf, ist, dass es nur Vorteile hat, wenn man zu jeder Person fair ist. Hat man Lieblingsschüler, zieht man ganz schön viele "Hater" auf sich ("Hater" ist Englisch und bedeutet "Hasser"; Jugendsprache schwere Sprach). Wie auch immer, bestimmte Gruppen oder Menschen zu diskriminieren, hat in keiner Hinsicht Vorteile. Auch wenn Sie die Machtposition in der Klasse haben, sollten Sie jeden Schüler behandeln, wie auch Sie behandelt werden wollen. Nämlich mit Respekt.

Zu guter Letzt muss man natürlich sagen, dass Sie auch, wenn Sie Ihren Ruf verbessern wollen, immer sich selbst treu bleiben sollen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 20. Dezember 2018: PDF-Version herunterladen

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