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Schule zwischen Sesam und Sensoren

  • Klasse 9a, Hugo-Höfler-Realschule & Breisach

  • Mo, 25. April 2016, 11:55 Uhr
    Schülertexte

Wer zählt eigentlich die Sesamkörner auf dem Burger? Keine Ahnung? Die Klasse 9a der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach wusste es bis vor kurzem auch nicht. Doch im März besuchten die Schüler im Rahmen des Zischup-Projektes die Sick AG in Waldkirch – und weiß jetzt Bescheid.

Wer zählt eigentlich die Sesamkörner auf dem Burger? Keine Ahnung? Die Klasse 9a der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach wusste es bis vor kurzem auch nicht. Doch im März besuchten die Schüler im Rahmen des Zischup-Projektes die Sick AG in Waldkirch – und weiß jetzt Bescheid.

Die Firma Sick stellt intelligente Sensoren her, unter anderem für die Fabrikautomation, also für Maschinen, die zum Beispiel die Anzahl der Körner auf dem Burgerbrötchen zählen und somit garantieren, dass keines zu viel oder zu wenig auf dem Brötchen landet. Wer hätte das gedacht? 1946 wurde das Unternehmen von Erwin Sick gegründet. Die Arbeitssicherheit lag dem Gründer anfangs besonders am Herzen, darum entwickelte er unter anderem serienreife Unfallschutz-Lichtvorhänge. Heute kümmert sich Sick nicht nur um die Prozess-, sondern auch um die Fabrik- und Logistikautomation.

Die Firma Sick beschäftigt weltweit über 7000 Mitarbeiter. Allein in Waldkirch sind es rund 2500. Weiter bildet Sick über 150 Azubis aus, sowohl in technischen als auch in kaufmännischen Berufen – und zwar alle mit der Option auf Übernahme, was uns Schülerinnen und Schüler besonders beeindruckt hat. Überhaupt wird Schülerinnen und Schülern bei dem Waldkircher Technologie-Unternehmen einiges geboten: So kann man bei der Firma zum Beispiel ein Praktikum absolvieren – vorausgesetzt man hat sich ein halbes bis ein Jahr vorher bereits darum beworben. Ja, für "Blitzentscheider" sind die Praktika bei Sick nichts.

Ansonsten findet sich der Name Sick auch bei Schulveranstaltungen, zu denen eigens Ausbildungsbotschafter, also hauseigene Azubis, geschickt werden, die diese schon ab dem ersten Ausbildungsjahr selbständig und verantwortungsvoll bestreiten dürfen. Auch unsere Klasse wurde von so einem Ausbildungsbotschafter geführt. Bei Technik for Teens, bei Jugend forscht, auf den Science-Days, Jobstartbörsen und –messen ist Sick auch vertreten: Man kann sich außerdem für die Sick Summer University bewerben, die, wie der Name bereits sagt, nur in den Sommerferien besucht werden kann.

Laut Aussage des Ausbildungsleiters Benno Bohn, der uns zusammen mit seinen Azubis Robin Zeiser und Noah Nöthling mit viel Geduld und großer Kompetenz durch den ganzen Betrieb führte, sind die Schulnoten bei einer Bewerbung zwar wichtig, aber nicht die allein ausschlaggebende Größe: Bewerber mit Notendurchschnitten zwischen 1,0 und 2,7 können bei der Sick AG auf einen Ausbildungsplatz hoffen. Im Vordergrund stehe für das Unternehmen, so Bohn, neben den schulischen Leistungen, vor allem Schlüsselqualifikationen wie soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Ob die Persönlichkeit eines Bewerbers ins Team der Firma passt, wird im hauseigenen Assessment-Center geprüft.

Und wie ein Assessment-Center arbeitet, das wissen alle Realschülerinnen und -schüler spätestens dann, wenn sie in der achten Klasse ihre Kompetenzanalyse Profil-AC absolviert haben. Denn bereits dort wird ja jedem Schüler ein ganz persönliches Stärkeprofil nach Auswertung aller persönlicher Daten präsentiert. Wer sich in Waldkirch beispielsweise zum Industriemechaniker ausbilden lässt, verdient im ersten Ausbildungsjahr schon 948 Euro und im vierten Ausbildungsjahr bei einer Ausbildungszeit von 3,5 Jahren bereits 1155 Euro. Diese Summen haben wirklich alle anwesenden Schülerinnen und Schüler erstaunt – und ja, auch motiviert, in der Schule noch mal richtig Gas zu geben! Sicher muss hier jeder seine Leistung bringen.

Bei der Waldkircher Sick AG blieb während der Führung auch noch ausreichend Zeit für gute Laune, die möglicherweise auch dadurch zustande kam, weil an vielen Plätzen prall gefüllte Obstkörbe herumstanden, die jeden, der vorbeikam, zum gesunden Naschen einluden.

Vielen Dank an die Badische Zeitung und an die Firma Sick.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 22. April 2016: PDF-Version herunterladen

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