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"Vom toten Fisch bis zum Mord"

  • Mustafa Kastrati, Florian Schippel Borges, Erik Schulz, Pascal Schmidt, Rafaela Da Silva Fernandes, Klasse 8, Förderzentrum Hochschwarzwald, SBBZ & Neustadt

  • Mo, 25. April 2016, 11:41 Uhr
    Schülertexte

Im Fernsehen jagen Polizisten meistens böse Verbrecher. Im wirklichen Leben machen sie aber noch viel, viel mehr. Aber was genau? Mit dieser Frage machten sich die fünf Nachwuchsjournalisten Mustafa Kastrati, Florian Schippel Borges, Erik Schulz, Pascal Schmidt Rafaela Da Silva Fernandes, alle Klasse 8 des Neustädter Förderzentrums Hochschwarzwald, SBBZ, auf den Weg ins Polizeirevier, um sich dort mit dem Polizisten Rolf Gebhart zu unterhalten. Gebhart ist in Neustadt Jugendpolizist und ließ sich von den fünf Schülern gerne zum "Verhör" bitten.

Im Fernsehen jagen Polizisten meistens böse Verbrecher. Im wirklichen Leben machen sie aber noch viel, viel mehr. Aber was genau? Mit dieser Frage machten sich die fünf Nachwuchsjournalisten Mustafa Kastrati, Florian Schippel Borges, Erik Schulz, Pascal Schmidt Rafaela Da Silva Fernandes, alle Klasse 8 des Neustädter Förderzentrums Hochschwarzwald, SBBZ, auf den Weg ins Polizeirevier, um sich dort mit dem Polizisten Rolf Gebhart zu unterhalten. Gebhart ist in Neustadt Jugendpolizist und ließ sich von den fünf Schülern gerne zum "Verhör" bitten.

Zischup: Was für Aufgaben haben die Polizisten?
Gebhart: Die Aufgaben der Polizisten sind sehr vielfältig. Wir haben ja ganz viele Gesetze, an die sich die Menschen hier halten müssen. Und die Polizei ist dafür verantwortlich, dass das auch geschieht. Wir müssen aber alle darauf achten, dass die Gesetze auch tatsächlich eingehalten werden und auch diejenigen erwischt werden, die sich nicht an unsere Gesetze und auch nicht an die Regeln halten. Die Polizei hat viele Aufgaben. Ich sage immer, es geht vom toten Fisch, der in der Gutach treibt, bis hin zum Mord. Beim toten Fisch muss die Polizei kommen, um nachzusehen, warum der Fisch gestorben ist, und ob da jemand womöglich was Giftiges ins Wasser eingeleitet hat. Die Polizei muss alle Straftaten, also alles, was gegen unsere Gesetze verstößt, verfolgen.

Zischup: Was passiert zum Beispiel, wenn erwachsene Menschen an Kinder oder Jugendliche Zigaretten oder Alkohol verkaufen?
Gebhart: Da gibt es das Jugendschutzgesetz. Das Gesetz verbietet Erwachsenen, an Kinder Alkohol oder Zigaretten zu verkaufen. Das heißt aber auch, die Polizei braucht Zeugen. Also ich brauche jemanden der sagt, "ja der Erwachsene hat mir Alkohol verkauft" oder "ich habe gesehen, der hat ihm das Zeug besorgt". Dann wird der Erwachsene deswegen bestraft, ganz logisch.

Zischup: Und was passiert, wenn Jugendliche beim Trinken von Alkohol oder beim Rauchen erwischt werden?
Gebhart: Also, wenn wir Jugendliche beim Rauchen oder beim Trinken von Alkohol erwischen, dann nehmen wir denen erst mal den Alkohol und die Zigarette ab, klar. Schließlich dürfen sie weder die Zigaretten noch den Alkohol haben. Ist das geschehen, nehmen wir die Jugendlichen mit auf das Polizeirevier. Und von dort aus werden die Eltern telefonisch benachrichtigt. Die Eltern müssen die Kinder schließlich wieder vom Polizeirevier abholen. Danach schreibe ich noch einen Bericht für das Jugendamt, schließlich ist das ja auch interessant: Warum raucht denn der Jugendliche überhaupt? Und warum trinkt er Alkohol? Da müssen wir was unternehmen, da müssen wir uns einschalten, so dass sich der Jugendliche auch gesund entwickeln kann und die Chance hat, vernünftig erwachsen zu werden. Durch Alkohol und Zigaretten kann im menschlichen Gehirn einiges kaputt gehen, gerade bei jungen Menschen. Deshalb ist das so gefährlich und darum achte ich auch sehr darauf.

Zischup: Wo passieren die meisten Unfälle rund um Neustadt?
Gebhart: Wir haben hier oben ganze viele Unfälle auf der Bundesstraße B31. Da passieren wirklich viele Unfälle, weil ziemlich schnell gefahren wird. Das sind dann Leute, die sich nicht an die Regeln halten. Dass man auf der Bundesstraße nicht umdrehen darf, ist eine dieser Verkehrsregeln. Trotzdem kommt es dort immer wieder zu vielen schweren Unfällen. Wir haben aber auch hier im Stadtgebiet in Neustadt viele kleinere Unfälle, bei denen Fahrzeuge angerempelt werden, weil ein Autofahrer zum Beispiel die Vorfahrt missachtet.

Zischup: Wie reagieren Sie, wenn ein Unfall geschieht?
Gebhart: Die Polizei reagiert schnell und fährt sofort zum Unfallort. Die Polizisten vor Ort übernehmen dann den Fall und befragen die Personen, die betroffen sind, also sowohl die Unfallgegner als auch die Zeugen. Sie stellen die bekannten W–Fragen. Also wo und wann ist was passiert, wer war beteiligt und wie ist es passiert.

Zischup: Wie viele Fälle haben Sie am Tag?
Gebhart: Das kann man so schwer sagen, weil das variiert. Es können an einem Tag 15 oder 16 Fälle sein. Es kann aber auch sein, dass an einem Tag nur vier oder fünf Fälle reinkommen. Also das ist ganz unterschiedlich gestrickt. Also bei mir als Jugendpolizist kann man sagen, kommen sicherlich jeden Tag ein oder zwei neue Fälle dazu. Aber ganz genau sagen kann man es nicht.

Zischup: Warum sind Alkopops eigentlich erst ab 18 Jahre?
Gebhart: Alkopops sind ab 18, weil in Alkopops brandweinhaltiger Alkohol ist. Also da ist Schnaps, Wodka oder Cognac drin. Und diese Getränke sind nur für Erwachsene, also ab 18 Jahre.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 22. April 2016: PDF-Version herunterladen

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