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Klippenspringerin aus Teningen

Anna Bader gelingt optimaler Start bei WM in Budapest

Laetitia Bürckholdt
  • sid &

  • Sa, 29. Juli 2017, 00:01 Uhr
    Schwimmsport

Klippenspringerin Anna Bader aus Teningen stürzt sich zum dritten Mal bei einer WM in die Tiefe. Den ersten Durchgang am Freitag schloss sie mit 67,60 Punkten als Erste ab.

Vor spektakulärer Kulisse treten die K... der Weltmeisterschaft in Budapest an.  | Foto: dpa
Vor spektakulärer Kulisse treten die Klippenspringer bei der Weltmeisterschaft in Budapest an. Foto: dpa
Einen optimalen Start hat die Teninger Klippenspringerin Anna Bader am Freitag bei der WM in Budapest hingelegt. Mit 67,60 Punkten schloss sie den ersten Durchgang als Erste ab. An diesem Samstag stürzt sich die WM-Dritte von 2013 noch dreimal aus 20 Metern in die Tiefe.

Zehn Monate alte Tochter schaut von Omas Arm zu

Bei ihrer spektakulären Flugshow hat Bader diesmal einen ganz besonderen Zuschauer. Töchterchen Roxana ist auf Omas Arm, wenn sich die Klippenspringerin aus 20 Metern in die Tiefe stürzt. "Es ist schön, wenn ich sie von oben sehe und winken kann", sagt die 33-Jährige vor ihrem dritten WM-Start. Zehn Monate ist Roxana alt und hat das Leben der Extremsportlerin "auf den Kopf gestellt". Für sie hat Bader eineinhalb Jahre Pause mit ihrem gefährlichen Sport gemacht – aber nicht aufgehört. "Ich war nie besonders draufgängerisch", sagt die WM-Dritte von 2013, "ich habe schon immer gut auf mich aufgepasst."

Einen normalen Beruf hat Bader mittlerweile auch. Ihr Referendariat ist beendet, sie könnte als Lehrerin für Englisch, Spanisch und Erdkunde arbeiten. Doch noch will sie nicht auf die waghalsigen Sprünge bei bis zu 90 Stundenkilometern verzichten. Weil ihr polnischer Lebensgefährte Kris Kolanus ebenfalls WM-Klippenspringer ist, ist ihr Töchterchen immer dabei.

Bader kämpft gegen neun Konkurrentinnen

"Wir haben sie von Anfang an mitgenommen – ins Schwimmbad, in die Turnhalle", erzählt Bader. Auch bei den Wettbewerben fehlt sie nicht. "Sie kennt alle Springer – und hat ganz viele Onkel und Tanten." Wenn Bader mit ihren neun Konkurrentinnen um die Medaillen kämpft, passt ihre Mutter auf die Kleine auf. Angelika Kern, als Turnerin des TuS Teningen 1968 und 1972 beste deutsche Turnerin bei Olympia in Mexiko (1968), war schon bei den ersten beiden WM-Auftritten dabei – vor vier Jahren in Barcelona, als ihre Tochter bei der Premiere Bronze gewann, und 2015 in Kasan, als sie Siebte wurde.

"Ich wäre lieber in die Donau gesprungen." Anna Bader
Ein wenig spekuliert Bader auch diesmal auf Edelmetall. "Aber es wird sehr, sehr schwer, denn ich verzichte auf die risikoreichsten Stunts." Die Kulisse für die akrobatische Flugshow ist spektakulär: Am Batthyany-Platz mitten in Budapest vor dem Parlament und dem Burgberg stürzen sich die Klippenspringer allerdings nicht in die Donau, sondern in ein rundes Becken – sechs Meter tief und 15 Meter breit. "Ich wäre lieber in die Donau gesprungen", sagt Bader.

Erstmals ist die 33-Jährige nicht die einzige Deutsche bei der WM. Die elf Jahre jüngere Iris Schmidbauer gibt ihr Debüt und belegte im ersten Durchgang den zehnten und letzten Platz.

Ressort: Schwimmsport

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