Die Zufriedenheit entscheidet
BZ-INTERVIEW mit der Psychologin Una Röhr-Sendlmeier über die These, dass Kinder berufstätiger Mütter besser in der Schule sind.
Mit ihrer jüngsten Studie sorgte sie für Aufsehen: Kinder berufstätiger Mütter seien später besser in der Schule, hat die Psychologieprofessorin Una Röhr-Sendlmeier herausgefunden. Im Interview mit Ines Alender erklärt Röhr-Sendlmeier, wieso das so ist.
BZ: Frau Röhr-Sendlmeier, Sie haben vor kurzem in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung die Überblicksstudie "Wieviel Mutter braucht das Kind?" veröffentlicht. Wie lautet Ihre Antwort?Röhr-Sendlmeier: Das Kind braucht sichere Bezugspersonen. Das sind – vor allem in den ersten Lebensmonaten – naturgemäß die Mutter und das nähere Umfeld. Allerdings ist der Glaube, der hierzulande immer noch weitverbreitet ist, dass die primäre Bezugsperson bis mindestens zur Einschulung ausschließlich die Mutter sein muss, wissenschaftlich nicht haltbar. Das Kind braucht mindestens eine Person, die sehr sensibel auf seine Bedürfnisse eingeht, die seine ersten Äußerungen deuten und seine Bedürfnisse richtig erkennen kann. Über das Stillen hinaus ist es dabei gar nicht so ...