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Snowboardcross

40.000 Kubikmeter Schnee für die weltbesten Boarder am Feldberg

Andreas Strepenick
  • Mi, 06. Februar 2019, 12:22 Uhr
    Snowboard

Die weltbesten Snowboardcrosser rasen an diesem Wochenende wieder am Feldberg zu Tal: am Samstag im Einzel und am Sonntag erstmals im Mixed-Team - eine Weltcup-Premiere am Höchsten.

Der Kurs am Feldberg wurde modifiziert. Foto: dpa
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Sie sind schon zur kleinen Tradition geworden, die Heim-Weltcups in den beiden supermodernen olympischen Disziplinen. Erst kommen die Snowboardcrosser und eine Woche später die Skicrosser an den Feldberg, um unterhalb des Bismarckdenkmals in spektakulären Heats zu Tal zu rasen. Ein Heat, das ist ein Einzel-Lauf mit jeweils vier Startern. Die Crosser stürzen sich aus einem Freefall-Starthäuschen, gehen also im freien Fall auf die Piste, und die wird in diesem Jahr so lang und packend sein wie noch nie.

"Wir haben den Kurs gegenüber dem Vorjahr noch einmal modifiziert" Thorsten Rudolph
"Wir haben den Kurs gegenüber dem Vorjahr noch einmal modifiziert", sagte Thorsten Rudolph, der Chef des Organisationskomitees und Geschäftsführer des Ausrichters Hochschwarzwald Tourismus. "Die Strecke wird diesmal knapp 900 Meter lang sein, länger denn je, und ohne Quertraverse." Viermal schon gingen die Snowboardcrosser am Seebuck an den Start, zum zweiten Mal starten danach die Skicrosser. Beim ersten Weltcup war die Strecke rund 540 Meter lang, vor einem Jahr waren es dann rund 700 Meter.

"Wir haben etwa 40.000 Kubikmeter Schnee für die Strecke gebraucht", erklärte Cathrin Wasmer, die Sportliche Leiterin des Weltcup-Veranstalters, am Mittwoch bei der Auftakt-Pressekonferenz zu den beiden Top-Veranstaltungen im Hochschwarzwald. "Die fünf Steilwandkurven, sogenannte Banks, bauten wir dieses Jahr so in den Hang ein, dass wir die natürlichen Gegebenheiten des Seebucks nutzen konnten. Dazu kommen sogenannte Roller, also Wellen, und zwei spektakuläre Flugpassagen." Die Feldberger nutzten natürlichen und auch technischen, also künstlich geschossenen Schnee, um die Strecke zu modellieren. Zwei Tunnels gibt"s unter dem Kurs. Skifahrer können die Strecke also auch während der Weltcups kreuzen und das Geschehen überall hautnah verfolgen. Der Zielhang mit der Besuchertribüne wird diesmal quer von Osten her angesteuert.

Übertragung im Fernsehen

ARD und ZDF wollen umfangreich übertragen, 19 Kameras werden dazu entlang der Strecke aufgebaut. "Der Feldberg wird im besten Licht gezeigt, wir bekommen spektakuläre Bilder", sagte OK-Chef Rudolph. Noch am Mittwoch Mittag gingen sechs Snowboarderinnen und Snowboarder, jeweils drei deutsche und drei ausländische Athleten, zu Testfahrten auf die Piste. Ihre Rückmeldungen werden auch darüber entscheiden, wo die Streckenbauer noch einmal letzte Hand anlegen und einzelne Passagen neu modellieren. Auch für die Skicrosser, die nächste Woche Dienstag anreisen, könnte es noch einige Modifikationen geben.

Schon am Mittwoch besuchten Tausende von Skifahrern den Feldberg, um bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel ihrem ganz privaten Sport nachzugehen. Für das Wochenende rechnet Rudolph mit bis zu 10.000 Freizeitsportlern. "Sie werden direkt an der Strecke sein, können skifahren und bei den Wettkämpfen zuschauen, wann immer sie wollen", so der OK-Chef. Rudolph will am Wochenende noch mehr Helfer und Sicherheitsleute einsetzen als ohnehin schon, damit der Verkehr bestmöglich fließen kann. Aber es wird voll werden am Seebuck, das steht fest. "Engpässe werden wir nie vermeiden können", sagte er. Zusatzbusse werden eingesetzt - zusätzlich zu den normalen Shuttles. Rudolph legt allen Besucherinnen und Besuchern der Feldbergregion dringend ans Herz, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

"Ich freue mich auf zwei supersonnige und sportlich faire Veranstaltungen" Benedikt Wirbser
Benedikt Wirbser, der Vizepräsident des Organisationskomitees und Sohn des im vergangenen Herbst gestorbenen Skiverbandspräsidenten Stefan Wirbser, erklärte am Mittwoch: "Ich freue mich auf zwei supersonnige und sportlich faire Veranstaltungen."

Stefan Knirsch, der Geschäftsführer des Verband Snowboard Germany, sagte: "Herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer sowie an die Veranstalter von Hochschwarzwald Tourismus. Die Herausforderung ist immer groß, und es ist toll, dass sie nun schon zum vierten Mal gemeistert wird." Die sportlichen Ergebnisse der Snowboardcrosser bei der Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende in Utah, USA, seien einigermaßen positiv gewesen, so Knirsch. "Die Bronzemedaille mit Paul Berg und Hanna Ihedioha im Mixed-Team war natürlich klasse." Vor allem Paul Berg vom SC Konstanz, der einzige Starter des Skiverbands Schwarzwald bei den Männern, ist im Augenblick in Weltklasse-Form. Der Mixed-Team-Wettkampf wird 2022 bei den Winterspielen im chinesischen Peking erstmals Teil des olympischen Kanons sein. Hier am Feldberg findet die internationale Weltcup-Premiere statt.

"Ich bin froh, dass wir eine solche Strecke hier hingebaut bekommen haben. Der Verlauf ist, finde ich hervorragend" Heli Herdt
Jana Fischer, die zweite Starterin des Skiverbands Schwarzwald vom SC Löffingen, wurde während der Pressekonferenz am Feldberg per Videobotschaft eingespielt: "Die WM war für mich durchwachsen", sagte sie. "Im Einzel verpasste ich ganz knapp die Qualifikation. Im Team-Event hat es im Großen und Ganzen gepasst, es wäre vielleicht noch ein bisschen mehr drin gewesen." Der Heim-Weltcup am Feldberg sei immer etwas Schönes: "Ich war schon zweimal dabei, meine Familie und meine Freunde kommen natürlich auch, ich freue mich sehr.."

Heli Herdt, Sportlicher Leiter Skicross im DSV, blickte bereits auf die kommende Woche und den Weltcup der Skicrosser vom 15. bis 17. Februar: "Die Mannschaft bekommt nach der WM eine kleine Erholungspause und wird nächsten Dienstag anreisen", sagte er. "Ich bin froh, dass wir eine solche Strecke hier hingebaut bekommen haben. Der Verlauf ist, finde ich hervorragend." Die Zuschauer bekämen diesmal noch mehr zu sehen als in den vergangenen Jahren. "Natürlich sind wir heiß auf den Heimweltcup. Das ist unsere Plattform einmal im Jahr."
Zeitplan

zum Weltcup der Snowboardcrosser am Feldberg.
Freitag, 8. Februar: 10.30 Uhr Qualifikation Männer, 13.15 Uhr Qualifikation Frauen.
Samstag, 9. Februar, 10 Uhr: Finale Frauen und Männer.
Sonntag, 9.45 Uhr: Mixed-Team-Event.
Alle Informationen auf: http://www.hochschwarzwald.de/Weltcup-Feldberg

Ressort: Snowboard

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