Sportlich läuft es prima – trotzdem aber findet der SC Freiburg bundesweit kaum mediale Beachtung. Die Breisgau-Brasilianer sind längst Vergangenheit und Nachhaltigkeit allein macht nicht sexy. Eine Analyse von BZ-Redakteur René Kübler.
Sommer 2007, die Ära Finke war gerade zu Ende, da schrieb jemand über den SC Freiburg: "Spaßfaktor wie ein Bioladen." Nun ließe sich trefflich darüber streiten, wie viel Spaß ein Bioladen vermitteln sollte. Und ob er das überhaupt muss. Immerhin ist Vernunft – nicht nur in der Ernährung – doch an sich schon ein wertvolles Gut, das nicht auch noch lustig zu sein braucht. Ein Fußball-Verein kann dadurch indes interessant werden, wie das Beispiel FSV Mainz zeigt. Selbst ernannter Karnevals-Klub mit scheinbar ewig feiernden Fans, dem jüngsten aller Bundesliga-Trainer, noch jüngeren Talenten samt integriertem Boy-Group-Appeal, einem fulminanten Saisonstart – so ein Verein ist "in", speziell wenn noch das Prädikat Bayern-Bezwinger hinzukommt. "Gäbe es Mainz nicht, dann wären auch wir momentan mehr im Fokus der Öffentlichkeit", glaubt Fritz Keller, der erste Vorsitzende des SC. ...