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Stress, stressiger, Schule

  • Fr, 15. Dezember 2017
    Schülertexte

Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich von der Schule überfordert, es gibt aber auch den ein oder anderen Trick gegen das Zuviel.

Uff- so anstrengend  | Foto: Gualtiero Boffi (adobe.com)
Uff- so anstrengend Foto: Gualtiero Boffi (adobe.com)

In den sechseinhalb Wochen zwischen den Herbst- und den Weihnachtsferien werden viele Klassenarbeiten geschrieben. Je nach Klassenstufe müssen sich die Schüler der Freiburger Gymnasien auf bis zu fünfzehn schriftliche Arbeiten vorbereiten. Für viele ist das Stress. Ein Bericht von Philippa Klein, Schülerin der Klasse 9a des Freiburger Berthold-Gymnasiums.

"Bei so vielen Arbeiten auf einmal fühle ich mich aufgeschmissen", klagt Lea* aus der neunten Klasse. Johanna* aus der zehnten Klasse hat oft Angst, dass sie das alles nicht schafft und dass sie bis spät abends an den Hausaufgaben sitzen muss. Deshalb lässt sie immer wieder für die Schule ihre Hobbys ausfallen. "Man arbeitet immer nur für die Schule und kommt trotzdem nicht dem Stoff hinterher", findet auch die 13-jährige Lotta*.

Fast jeder zweite Schüler leidet unter Stress, so das Ergebnis des neuen DAK-Präventionsradar. Mädchen fühlen sich danach sogar noch etwas häufiger gestresst als Jungs. Immer wieder berichten Kinder und Jugendliche von Anspannung, Nervosität, Aggression und Traurigkeit, wenn sie von Schule erzählen. Davon ist auch ihre körperliche Gesundheit betroffen. Ärzte warnen vor Gesundheitsschäden. Insgesamt gibt ein Drittel der Befragten an, immer wieder Kopf- und Bauchschmerzen, Muskelverspannungen und Schlafprobleme zu haben. "Wenn ich zu viel lerne, habe ich Kopfschmerzen", so Lotta aus der achten Klasse. "Ich habe dann das Gefühl, mein Kopf platzt," meint auch die 14-jährige Lea*.

Der Stress wird mehr, je weiter die Schüler sind. So der subjektive Eindruck. Jeder hat seine eigene Art, mit dem Druck umzugehen. "Wenn ich gestresst bin, esse ich", sagt Julius* aus der sechsten Klasse. "Meistens gehe ich aber zwischendurch raus und spiele Fußball." Lotta berichtet: "Nach 30 bis 60 Minuten Lernen mache ich eine Pause, in der ich backe oder mit meinem Hund spazieren gehe." Die Teenager sind sich in einem einig: Zwischen dem Lernen muss es Pausen geben. Am besten solche, die hinterher für gute Konzentration sorgen, also viel Bewegung und vor allem frische Luft. Im Berthold-Gymnasium haben die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse Strategien zur Stressvermeidung gesammelt – dazu gehören eine gute Planung, aufmerksames Zuhören und eine aktive Mitarbeit im Unterricht. Auch wichtig – rechtzeitig mit den Vorbereitungen für eine Klassenarbeit zu beginnen und den Arbeitsplatz zu Hause ordentlich zu halten. Und natürlich sollte das Handy nicht auf dem Schreibtisch liegen, denn das lenkt vom Lernen ab. "Das durchzuhalten ist allerdings mega-schwer", findet Johanna. "Aber – es hilft."

* Namen von der Redaktion geändert

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 15. Dezember 2017: PDF-Version herunterladen

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