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Bildende Kunst

Der Kunstmarkt nach Beltracchi

Alexander Preker

Von

Mo, 07. Juli 2014 um 12:08 Uhr

Südwest

Ware Kunst: Vor drei Jahren wurde der Fälscher Wolfgang Beltracchi verurteilt – gebessert hat sich nichts. Einblicke in eine diskrete Branche.

Ernst Schöller wiegt eine kleine, rund 30 mal 40 Zentimeter große Leinwand zwischen Daumen und Zeigefinger. Auf der Vorderseite ein abstraktes Werk in tiefem Blau, darauf ein helles geschwungenes Muster – offenbar von Francis Picabia, einem exzentrischen französischen Maler. Rostige Nägel fixieren die Leinwand am Rahmen. Ein Kunstwerk, möchte man meinen. Doch dann dreht Schöller die Malerei um. Er deutet auf das noch helle, akkurat geschnittene Holz und die nahezu unbefleckte Leinwand: "Sieht so ein Rahmen aus dem Jahr 1948 aus?", fragt er rhetorisch. Die Rückseite eines Bildes ist für ihn oft interessanter als die Vorderseite.
Den Namen Beltracchi kann Schöller nicht mehr hören. Den jüngsten Kinofilm über das Freiburger Fälscher-Ehepaar will er nicht sehen, und am liebsten würde er gar nichts dazu sagen. Aber beruflich kam er um die beiden bis vor kurzem nicht herum. Hauptkommissar Ernst Schöller, 60, war 34 Jahre lang der profilierteste Kunstermittler des baden-württembergischen Landeskriminalamts (LKA). Seit 2011 ist die Beltracchi-Bande verurteilt, seit Juni ist Schöller im Ruhestand. Doch noch immer, bilanziert der ...

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