Als Neonazi machte Manuel Bauer einst Jagd auf Menschen, die nicht seine Gesinnung oder Hautfarbe hatten. Heute jagen ihn die einstigen Kumpanen.
Er ist kleiner als im Fernsehen, kleiner als auf den Fotos, kleiner als in seinen Geschichten: Manuel Bauer, Ex-Neonazi, Ex-Schläger und "Ex-Arschloch", wie er selbst sagt. Der 32-Jährige trägt eine braune Mütze mit Schirm und DDR-Abzeichen, er steht im Foyer des Freiburger Bahnhofs mit dem Rücken zu einer Säule. Suchender Blick, kurzes Nicken, sanfter Händedruck. "Ich bin der Manuel", sagt der Mann, der laut eigener Aussage vor ein paar Jahren ein kleines Mädchen getreten hat, weil es die falsche Hautfarbe hatte. Der Menschen hasste, weil sie im falschen Land geboren wurden. Der einen Ladenbesitzer erpresste, weil er ihn für schwul und schwach hielt.
Er hat selbst den Bahnhof als Treffpunkt vorgeschlagen. Er ist viel unterwegs. Das Thema Rechts hat wieder Konjunktur, seit bekannt wurde, dass eine rechtsradikale ...