Er misstraute Glaubenskriegern und Kapitalisten und warnte davor, die Bibel zu wörtlich zu nehmen: Erasmus von Rotterdam. Der Universalgelehrte lebte lange in Basel und Freiburg.
Wahrscheinlich würde er heute von Extremisten gehasst. Erasmus von Rotterdam (1466/67–1536) gab keine einfachen Antworten, misstraute Glaubenskriegern, die sich im Besitz der einen, absoluten Wahrheit wähnten, und ließ sich von niemandem vereinnahmen. Er repräsentierte eine europäische Geisteselite, deren Wort Gewicht hatte; die dank ihrer Sprachkenntnisse mühelos über Grenzen hinweg kommunizierte und die vom technischen Fortschritt in der Welt profitierte.
Ein Mann des wohlhabenden und mächtigen Establishments, würde man im 21. Jahrhundert sagen. Also einer jener Menschen, denen heute in sozialen Netzwerken des Internets größtenteils mit Abscheu und Empörung entgegentreten wird; ja, die manche auf Basis von zweifelhaften Gerüchten und wirrem Geschwätz sogar für jedes Übel verantwortlich machen.
Beifall in gebildeten Kreisen
Zeit seines Lebens fanden ...