Das Unterlindenmuseum wurde erweitert und ist moderner geworden – doch der mittelalterliche Isenheimer Altar Grünewalds bleibt sein Zentrum. Ein ausführlicher Rundgang.
Manchmal dauert es Jahre, Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte, bis die Menschen erkennen, wie großartig ein Kunstwerk ist. Was den weltberühmten Isenheimer Altar betrifft, so hat wohl niemals jemand dessen Rang bestritten. Schon der deutsche Kaiser Rudolf II., psychisch krank und kunstbeflissen, hätte ihn Ende des 16. Jahrhunderts gerne in seinen Besitz gebracht. Allein, der mächtige Mann bekam seinen Willen nicht. Und so hat der Altar, seit Matthias Grünewald ihn in den Jahren zwischen 1512 und 1516 geschaffen hat, das Elsass nicht verlassen. Wer war Matthias Grünewald, wie lautete sein genauer Name, wie, wann, unter welchen Umständen sind seine Werke entstanden? Das sind Fragen, um die die Kunstwissenschaft lange gerungen hat. Sein Jahrhundert nahm es mit den Persönlichkeitsrechten noch nicht so genau. Bis ins 19. ...