Er will der Welt zeigen, dass Landwirtschaft auch anders gehen kann. Deshalb wurde Sternekoch Franz Keller, Bruder des SC-Vorsitzenden Fritz Keller, zum Viehzüchter. Ein Besuch auf seinem Hof.
In der Ruhe liegt die Kraft. Auch wenn es aus schwarzen Wolken schon donnert, Böen die Bäume biegen, erste dicke Tropfen aufs Blech knallen und Menschen hektisch ein Dach überm Kopf suchen. Da trotten Olympus, das Kraftpaket, und sein Harem gemütlich Richtung Waldrand, Schnauze an Quaste, Quaste an Schnauze. Als wollten sie zeigen: So ein Maigewitter ist kein Grund zur Panik. Und erst recht kein Grund, dorthin zu fliehen, wo die meisten Artgenossen zwangsweise ihr ganzes Dasein fristen – in den engen Viehstall.
Olympus wiegt anderthalb Tonnen, ist ein Bulle und draußen zuhause – wie die meisten Tiere hier, die 40 fuchsbraunen Limousin-Rinder, die 20 Bunten Bentheimer Schweine samt Eber Eberhardt und tagsüber auch die Hühner und Gänse. So soll es sein, findet der Bauer, dem sie gehören: frische Luft, saftig grünes Gras, Sex, Beinfreiheit, hin und wieder Regengüsse, und das ...