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Wer ist hier das Monster?

Stefan Rother
  • Do, 11. Oktober 2018
    Kino

ANIMATIONSFILM: "Smallfoot – Ein eisigartiges Abenteuer".

Yeti trifft Mensch  | Foto: Warner
Yeti trifft Mensch Foto: Warner
Ist es tatsächlich nur eine Legende? Vielleicht irrt es ja wirklich irgendwo da draußen herum, das Wesen, das Smallfoot genannt wird – oder einfach nur "Mensch". So erzählen es sich die Yeti, die im Himalaya ihr so streng abgeschottetes wie reglementiertes Leben führen. Bis der junge Migo (Stimme: Channing Tatum/ Kostja Ullmann) tatsächlich die mysteriöse Spezies beobachtet, als ein Flugzeug in den Bergen eine Bruchlandung macht...

Die Frage "Wer ist hier das Monster?" wurde in der Kinogeschichte schon oft gestellt, die bislang vor allem durch die "Lego"-Filme aufgefallene Warner Animation Group dekliniert das Thema aber auf besonders konsequente Weise durch und verbindet den genreüblichen Slapstick mit einer durchaus tiefsinnigen Botschaft über Vorurteile und Offenheit für Neues.

Jung-Yeti Migo allerdings preist in seinem Eröffnungssong erst einmal die Berechenbarkeit des Yeti-Alltags samt seiner absurden Rituale. Dazu zählt etwa, dass sich sein Vater jeden Morgen gegen einen Gong katapultieren lassen muss, damit die Sonne aufgeht. Nun soll Migo in die Fußstapfen des alten Herrn treten, schießt dabei aber im Wortsinne über das Ziel hinaus, was zu seiner Entdeckung des kleinfüßigen Menschenwesens führt. Nachdem ihm aber niemand glaubt, macht Migo sich mit Freundin Meechee auf Menschenjagd. Tief im Tal wird er tatsächlich fündig – ausgerechnet beim ehrgeizigen Tierdoku-Filmemacher Percy. Der stand schon kurz davor, einen "Fake Yeti" zu filmen, um seine Karriere anzukurbeln – bis er plötzlich mehr zu sehen bekommt, als er sich je erträumt hat...

Das Zusammentreffen der beiden fremden Wesen ist originell in Szene gesetzt, etwa der Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung: Migos freundliches Interesse kommt bei Percy als dumpf-bedrohliches Grollen an und umgekehrt die Kommunikation des Menschleins beim Yeti als ein hektisches Fiepen. Auch Optik und Soundtrack liefern nicht nur den üblichen Animationsfilmstandard, die Handlung bietet Überraschungen und treffenden Humor – so dürfte der Film ein recht breites Publikum ansprechen. (Läuft flächendeckend, ab 6)

Ressort: Kino

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 11. Oktober 2018: PDF-Version herunterladen

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